Gestern Abend war die erfolgreiche Premiere! Gut achtzig Jahre ist es her, dass Wagners „Parsifal“ auf dem Spielplan des Coburger Landestheaters stand. Hier haben wir für Sie die weiteren Termine und Infos. Aber von Anfang an: Wer sich für die Oper interessiert, kommt über kurz oder lang nicht an Richard Wagner vorbei. Damals wie heute ziehen seine musikalischen Gesamtkunstwerke die Musikwelt an: Über hundertdreißig Richard-Wagner-Verbände gibt es weltweit, und eingefleischte Fans und Kenner bezeichnen sich selbst stolz als „Wagnerianer“. Ja, die Musik Wagners hat es etwas von einer Droge, der man sich, hat man sie einmal vernommen, nicht mehr entziehen kann. Durchsetzt mit mythologischer und religiöser Symbolik gilt der „Parsifal“ als tiefgründigstes Bühnenwerk Wagners. Für Regisseur Jakob Peters-Messer, der die Oper für das Landestheater Coburg in Szene setzt, spielt vor allem der Gedanke der Empathie eine tragende Rolle: Es ist die Fähigkeit des Mitempfindens, des Mitleidens, die die Läuterung Parsifals vom reinen Toren zum Gralskönig bewirkt und so die ersehnte Erlösung bringt. Für unsere Gesellschaft, in der die Gleichgültigkeit um sich greift und die das Mitfühlen zunehmend verlernt hat, offenbart sich in diesem Aspekt der wohl aktuellste Zeitbezug der Oper. Wagner tritt im „Parsifal“ für Gewaltlosigkeit und die Versöhnung von Mensch und Natur ein. In einer irreligiösen Zeit fragt er nach einer Religion, die nicht dogmatisch ist – und der Versuch, indische und christliche Religion zu verschmelzen, kann Anregung zu einem interreligiösen Dialog sein, der heute besonders intensiv geführt werden muss.

Achtzig Jahre das letzte mal in Coburg! Höchste Zeit also, das Bühnenweihfestspiel wieder in die Vestestadt zu holen: als – so Regisseur Jakob Peters-Messer mit einem liebevollen Augenzwinkern – wohl „kleinsten Parsifal der Welt“. Dank der großzügigen Unterstützung von Brose ist es möglich, diese aufwändige Produktion auf die Bühne des Landestheaters zu bringen und Gäste von internationalem Ruf zu verpflichten: In der Titelpartie gibt der junge österreichische Tenor Roman Payer sein Rollendebüt, der georgische Bariton Michael Bachtadze ist als Amfortas/Klingsor in einer Doppelrolle zu erleben und für die Partie der Kundry konnte die ungarische Sopranistin Tünde Szaboki gewonnen werden. Ein Opernereignis, das man sich keinesfalls entgehen lassen sollte!

Musikalische Leitung: Roland Kluttig

Inszenierung: Jakob Peters-Messer

Bühnenbild und Lichtgestaltung: Guido Petzold

Kostüme: Sven Bindseil

Die Darsteller:
Amfortas (Michael Bachtadze) Titurel (Felix Rathgeber) Gurnemanz (Michael Lion) Parsifal (Roman Payer) Klingsor (Michael Bachtadze) Kundry (Tünde Szaboki) 2. Gralsritter (Felix Rathgeber) 1. Knappe (Nadja Merzyn) 2. Knappe (Verena Usemann) 3. Knappe (Dirk Mestmacher) 4. Knappe (David Zimmer) Klingsors Zaubermädchen (Julia Da Rio, Anna Gütter, Verena Usemann; Ana Cvetkovic-Stojnic, Nadja Merzyn und Kora Pavelic) Alt-Solo (Kora Pavelic) Chor und Extra-Chor des Landestheaters Philharmonisches Orchester Landestheater Coburg


Weitere Vorstellungen:

Donnerstag, 13. April 2017, 17.00

Sonntag, 16. April 2017, 16.00

Sonntag, 23. April 2017, 16.00

Sonntag, 30. April 2017, 16.00

Donnerstag, 15. Juni 2017, 17.00

Sonntag, 18. Juni 2017, 16.00

Sonntag, 25. Juni 2017, 16.00
Karten:

Theaterkasse Di bis Fr 10.00 – 17.00 Uhr, Sa 10.00 – 12.00 Uhr

AWO – Mehr Generationen Haus, Neue Presse, Coburger Tageblatt, Schuhhaus Appis Bad Rodach, Buchhandlung Stache Neustadt bei Coburg, Touristinformation & Naturparkcenter Sonneberg