Konfettiregen, Faschingsumzüge und die Regentschaft der Tollitäten

Endlich ist es wieder soweit! Die Hochzeit der tollen Tage hat begonnen. Es wird Zeit die Faschingskostüme aus dem Schrank zu holen und sich entsprechend der fünften Jahreszeit zu
(ver-)kleiden.

Die Faschingszeit zwischen Rennsteig und Main begann mit dem alljährlich wiederkehrenden Paukenschlag: dem Sturm auf die Rathäuser. Die Kommunen in der gesamten Region sind seit dem 11. 11. – genau ab 11.11 Uhr fest in Narrenhand.

amadeus stellt die Prinzenpaare von Kronach, Sonneberg, Schalkau und Neustadt-Wildenheid vor.

Kroniche Fousanaocht
Hoch edle Regenten romantisch residierend im idyllischen Dobersgrund zu Cranaha sind: Seine Tollität Prinz Holger I., der stets die Ohren spitzende Entwicklungsakustiker für Edelkarossen und ihre Lieblichkeit Prinzessin Dana I., Gelehrte der germanistischen und geographischen großen und kleinen Geheimnisse, das ist das diesjährige Kronacher Prinzenpaar. Seit 1964 gibt es die Kroniche Fousanaocht, die ausgerechnet ein Rheinländer nach Kronach „einschleppte“. Von dem Faschingsfieber wurden schnell viele Kronacher angesteckt und bis heute – im 51. Jahr ihres neuzeitlichen Bestehens, ist die Fousanaocht längst zur Tradition in Kronach geworden. Und natürlich gibt es am Fuß der Festung Rosenberg auch in jedem Jahr ein Prinzenpaar. Das 51. Prinzenpaar sind in der Session 2014/2015 Holger Kirchbach und Dana Hecker-Kirchbach. Als Mitglieder des neugegründeten Vereins, mit der Tradition eines halben Jahrhunderts, der „ Kroniche Fousanaocht 1964 e.V.“ freut sich das Ehepaar, dieses Amt begleiten zu dürfen. Die Faschingsbühne ist für das Prinzenpaar kein unbekanntes Terrain, da Holger auf zahlreiche Auftritte und Dana auf eine aktive Zeit als Tanzmariechen und spätere Gardetrainerin zurückblicken können. Im „wahren“ Leben sind die Kirchbachs eine sportbegeisterte Familie mit einem 11-jährigen Sohn, der beim Kinderbüttenabend auftritt. Dana ist Lehrerin an der Realschule Coburg II und Holger arbeitet in der Entwicklung bei Brose. Im Gespräch mit amadeus lacht die charmante Prinzessin und erklärt, dass die Familie nach dem Motto „carpe diem“ lebt und beendet ihren Satz mit einem dreifachen „Kronich – feuedunne – keil“.
Der Verein „Kroniche Fousanaocht“ verweist darauf, dass für die „Büttenabende“ am 7. und 8. Februar noch Karten zu bekommen sind.

Willhäder Kinderprinzenpaar
Prinzessin Lara I und Prinz Paul I regieren seit 8. Januar die Wildenheider Narrenschar. Die beiden Schüler der Grundschule Wildenheid-Haarbrücken freuen sich schon auf ihre Amtszeit. Höhepunkt wird der Kinderfaschingsumzug am Sonntag, 8. Februar sein, wenn in „Wilhääd beim Kinnofasching där Bär dobt“. Dies ist bereits der 24. Kinderfaschingsumzug und im kommenden Jahr wird dann das Viertel Jahrhundert voll gemacht. Wenn der Wilhääder Gaudiwurm am Sonntag, ab 13.13 Uhr sich durch die Straßen des Neustadter Stadtteils schlängelt, werden Lara I (Lindner) und Paul I (Rebhan) den Umzug anführen und die an den Straßenrändern grüßende Narrenschar mit Kamellen und anderem Naschwerk erfreuen. Besonders für Prinzessin Lara wird dann ein Traum in Erfüllung gehen. Schon als kleines Mädchen hat sie sich den Umzug angeschaut und ihr großer Wunsch war es, einmal als Prinzessin den Gaudiwurm anzuführen. Und Paul. Ja, der Neunjährige zögert etwas, „ich wollte es halt mal ausprobieren, wie es so ist als Faschingsprinz“. Beide sind in der 4c der Wildenheider Schule, beide sind gute Schüler. Kürzlich haben sie erst ihre Schule als Beste bei der Mathe-Meisterschaft im Landkreis vertreten. Nein, Mathe ist aber nicht ihr Hobby, schütteln beide energisch den Kopf. Lara ist ein geselliger Typ. Trifft sich gern mit Freunden und spielt Saxophon. Und ihr Berufsziel kann die Zehnjährige schon klar formulieren: Abitur, dann in Leipzig Zahnmedizin studieren und irgendwann eine eigene Praxis eröffnen – aber nicht in Neustadt. Paul hingegen liest gern, ist sehr sportlich: spielt Fußball und Basketball, macht Karate und Leichtathletik. Auch er lernt ein Instrument, nämlich Keyboard. Ein festes Berufsziel hat er noch nicht vor Augen. Vielleicht in die Politik und vom Großonkel den OB-Sessel übernehmen, lacht Vater Michael. Wilhääd Helau!

Schalk’n Helau: Andrea und Uwe regieren Schalkau
Die Gegenwehr beim Rathaussturm hat auch in Schalkau nichts bewirkt. Prinzessin Andrea, die II und Prinz Uwe, der I. konnten mit ihrem Hofstaat und ihrer Garde die Bürgermeisterin und ihr Gefolge erfolgreich aus dem Rathaus vertreiben. Der Kulturbund Schalkau, der jedes Jahr den Weiberfasching, den Fasching für Jung und Alt, den Kulturbundfasching, den Faschingsumzug und den Rosenmontagsball veranstaltet, krönt auch jedes Jahr sein Prinzenpaar. In diesem Jahr sind es die Sport- und Fitnesskauffrau Andrea Wöhner. Sie ist Verwaltungsfachangestellte im Landratsamt in Sonneberg und viele Jahre in der Showtanzgruppe und der Prinzengarde aktiv. Prinz Uwe I ist Uwe Höfler, der im richtigen Leben Lagerist bei der Firma Kasto in Schalkau ist. Uwe ist seit vielen Jahren im Männerballett aktiv und moderiert beim Kulturbund Schalkau die Veranstaltungen. Der Kulturbund Schalkau, der 1953 gegründet wurde, mit dem Ziel, den Fremdenverkehr im Schalkauer Land zu fördern und zu beleben, unterstützt die Aktivitäten der Mitglieder beim Fasching und richtet verschiedene Feste im Stadtgebiet aus. Schalk’n Helau!!!

Das Sonneberger Rathaus ist unser …
„Wir haben endlich wieder das Rathaus übernommen und Bürgermeisterin Sibylle Abel für die närrische Zeit entmachtet“, strahlt Prinz Robin, der I. und am Arm seine Prinzessin Leslie, die I. ist stolz auf die erfolgreiche Garde. „Humor ist eine ernste Angelegenheit“. Das kann man gut und gerne auch auf den Fasching anwenden – hauptsächlich was die Organisation betrifft. So ist es nicht verwunderlich wenn der Präsident schon in den Sommermonaten den Vorstand um sich schart, um mit viel Eifer die neue Saison vorzubereiten. Denn die Kuckucke fühlen sich immer ihrem Publikum von 9 – 99 verpflichtet. Jeder Altersklasse gerecht zu werden, ist nicht immer einfach.

Und das Prinzenpaar ist immer dabei. Die 19-jährige Leslie Schubart ist eigentlich in Ilmenau geboren. Aber schon im zarten Alter von drei Jahren zog sie – mit Eltern natürlich – nach Sonneberg. Grenzübergreifend traf sie ihren Prinzen im nahegelegenen Coburg. Die Fast-Bankkauffrau im dritten Ausbildungsjahr ist seit 2010 im Faschingsverein Kuckuck aktiv. Robin Kilper, der ausgelernte Zimmermann wuchs in Coburg und Kronach auf. Seit 2014 leben Leslie und Robin unter einem gemeinsamen Dach und freuen sich auf die Höhepunkte der Karnevalssession 2015, denn es gilt den Mädchentraum der Prinzessin mit ganz viel Humor, Tanzen und viel Blödsinn machen zu erfüllen (O-Ton Leslie). Neben dem Weiberfasching und der großen Prunksitzung, stehen noch der Familienfasching, der Rosenmontagsball und der große Festumzug am Faschingsdienstag im Timer des Prinzenpaares. che