Obere Brücke in Oberlind wird mit 437.000 Euro gefördert

Der Zahn der Zeit hat an dem über 300 Jahre alten Brückenbau im Sonneberger Stadtteil Oberlind heftig genagt.

Nach mehreren Gutachten stand fest, dass die Brücke nicht mehr saniert werden kann und ein Abriss, sowie ein anschließender Neubau unumgänglich ist. Im Stadtrat wurde dies so auch beschlossen. Heiko Voigt, Hauptamtlicher Beigeordneter der Stadt Sonneberg und für alle Bauvorhaben der südthüringischen Stadt zuständig, wies darauf hin, dass der Ersatzbau erst durch die Zusage von Fördermitteln möglich wurde. Das Straßenbauamt für den Raum Südwestthüringen nahm die Maßnahme in ihr Bauprogramm auf. Da die alte Brücke noch verkehrssicher war, wurde in den vergangenen Jahren immer wieder mit einer Entscheidung über die Zukunft des alten Bauwerks gewartet. Der Stadtrat hat bereits beschlossen, dass die Vergabe der Bauleistungen für den Ersatzneubau der Oberen Brücke in Angriff genommen werden kann. Dadurch soll die Frist zwischen Submission und Auftragsvergabe minimiert werden. Nach einer Brückenprüfung im Sommer 2014 zeigte sich, dass die Obere Brücke zwar noch stand- und verkehrssicher ist und auch dem Lkw-Verkehr standhält, allerdings wurde auch gesehen, dass durch größere Mängel hier Handlungsbedarf besteht. Veranschlagt werden die Gesamtkosten für den Brückenneubau mit 621.000 Euro. An Fördermitteln sind 437.000 Euro eingeplant. Danach beläuft sich der Eigenanteil der Stadt Sonneberg für den Brückenneubau auf 184.000 Euro.

Der stellvertretende Bürgermeister Heiko Voigt zeigt auf, das man die Bauarbeiten für den Brückenneubau ganz bewusst in den Zeitabschnitt Mai bis Oktober gelegt hat, da in dieser Zeit mit der geringsten Hochwasserwahrscheinlichkeit gerechnet werden kann, so Voigt. Für Feuerwehr und die Rettungsdienste wird es während der Bauarbeiten eine Behelfsbrücke geben, so dass in Notfällen jeder erreicht werden kann. Die Oberlinder Behelfsbrücke sei, so erklärte es der stellvertretende Bürgermeister Heiko Voigt, nur eine reine Notbrücke. Sie wird nicht für den allgemeinen Verkehr zugelassen. Auch nicht für Fußgänger. Die Behelfsbrücke hat keinerlei Geländer. Auch wenn die Behelfsbrücke, die die Fachabteilung Brückenbau des THW aus Sondershausen errichtet hat, schwerstes Gerät tragen kann, bis hin zu Panzern, soll sie hier nur dem Notfall dienen. Wie Heiko Voigt erklärte, wird ein Sicherheitsdienst darüber wachen, dass Unbefugte die Brücke nicht nutzen. Sondergenehmigungen für Privatleute oder Gewerbetreibende sind wegen der Vorschriften für Notfallbrücken nicht möglich. An der oberen Brücke laufen bereits die Vorbereitungsarbeiten für das Abtragen der alten Brückenkonstruktion. Es ist vorgesehen, die neue Brücke auf den Fundamenten der alten zu errichten. Die neue Brücke wird, wie der Planer Eberhard Bühner vorstellt, sehr schlank konzipiert sein. Der Mittelpfeiler der alten wird weggerissen, einen neuen Mittelpfeiler wird es nicht geben. Auch der Durchlass der Brücke soll vergrößert werden. Als Bauzeit sind fünf Monate vorgesehen, so Bühner. che