Am 2. Februar, zum 125. Geburtstag Professor Cuno Hoffmeisters – Gründer der Sternwarte Sonneberg – eröffnet das Astronomiemuseum eine neue Ausstellung.

Aus diesem Anlass wird der normalerweise montags stattfindende öffentliche Vortrag auf einen Donnerstag verschoben. Nach der offiziellen Eröffnung um 19 Uhr spricht Professor Rene Hudec von der Sternwarte Ondrejov und der Tschechischen Technischen Universität Prag über „Das Erbe Cuno Hoffmeisters – Von der Zeitmaschine zu moderner Astrophysik“. Interessenten sind herzlich eingeladen.

Über Leben und Tätigkeit von Professor Cuno Hoffmeister ist generell viel bekannt. Aber welches ist das wissenschaftliche Erbe des Gründers der Sonneberger Sternwarte? Leben seine Ideen noch weiter oder sind sie im Laufe der Zeit verloren gegangen? Hoffmeister war bekannt als herausragender Entdecker Veränderlicher Sterne, also von Sternen, die ihre Helligkeit mit der Zeit ändern. Er selbst hat in Sonneberg fast zehntausend solcher Sterne entdeckt und untersucht. Darunter waren auch solche, die heute zu der wichtigsten Objekten der modernen Astrophysik gehören, wie etwa Doppelsternsysteme mit Neutronsternen oder gar Schwarze Löchern, die als starke Quellen von Röntgenstrahlung sogar mit Satelliten beobachtet werden.

Eines der wichtigsten Güter der Sternwarte Sonneberg ist die Sammlung photographischer Platten, die, wie auch das Beobachtungsprogramm der Himmelsüberwachung, ganz eng mit dem Namen Hoffmeister verbunden ist. Über einen Zeitraum von mehr als 70 Jahren wurde der gesamte nördliche Sternhimmel regelmäßig systematisch aufgezeichnet. Diese größte Sammlung ihrer Art in Europa hat nicht nur großen wissenschaftlichen, sondern auch kulturellen und historischen Wert. Und vielleicht noch wichtiger: Ihre etwa 275.000 Glasplatten sind inzwischen fast vollständig digitalisiert, als eines der ersten größeren astronomischen Plattensammlungen der Welt. Auf diesen Bildern kann man sehen, wie der Himmel und die Sterne in den letzten 90 Jahren beschaffen waren, so als ob man sich mit einer Zeitmaschine in die Vergangenheit begibt. Erst vor kurzem wurde eines des rätselhaftesten Objekts der Astrophysik damit studiert.

Trotz aller Schicksalsschläge, die die Sternwarte Sonneberg in ihrer Geschichte verkraften musste, lebt das wissenschaftliche Erbe Cuno Hoffmeisters fort. Dank der digitalen Daten sind auch künftig weitere wissenschaftliche Entdeckungen zu erwarten.

Mehr unter www.astronomiemuseum.de.

Dr. Peter Kroll

Vorsitzender Astronomiemuseum e.V. (i.G.)