Die Thüringer Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie – Heike Werner (Die Linke) – besuchte die Medinos Klinik Sonneberg. Eingeladen wurde sie von Landrätin Christine Zitzmann, die die Ministerin gemeinsam mit Krankenhausdirektor Hauke Schild und dem ärztlichen Direktor der Sonneberger Klinik, Dr. Arndt Reister willkommen hieß. Von Seiten des länderübergreifenden Klinikverbunds Regiomed nahm Prof. Dr. Johannes Brachmann in Vertretung von Hauptgeschäftsführer Joachim Bovelet teil. Komplettiert wurde das Begrüßungskomitee durch die beiden hiesigen Landtagsabgeordneten Beate Meißner (CDU) und Knut Korschewsky (Die Linke).
Landrätin Christine Zitzmann fasste eingangs sogleich zusammen, was man ihr vor Ort aufzeigen wollte: „Dank Regiomed und dank unseren beiden Medinos Kliniken in Sonneberg und Neuhaus am Rennweg leistet unser vergleichsweise kleiner Landkreis in punkto Gesundheitsversorgung wirklich Beachtliches – und das in kommunaler Trägerschaft, die mir sehr wichtig ist. Wir sind wegweisend im Bereich der Krankenhaushygiene und wollen in Sonneberg ein Hygiene-Institut etablieren. Auch gehen wir innerhalb der Integrativen Medizin neue, vielversprechende Wege. Nicht zuletzt wollen wir die Leistungsfähigkeit unseres bewährten Modells des Zusammenspiels der orthopädischen Belegabteilung und der anliegenden Gemeinschaftspraxis um Dr. Ulrich Klett erläutern. Gerade für ihn freue ich mich, denn der Besuch von Ministerin Heike Werner ist auch ein Zeichen der Wertschätzung für seine Lebensleistung.“

Hervorragende Orthopädie

So erfuhr die Ministerin aus erster Hand, dass die Orthopädie Sonneberg die älteste und traditionsreichste in Südthüringen ist und zu den tragenden Säulen im Angebot der gesundheitlichen Daseinsfürsorge gehört. Nach 1990 war sie als Hauptabteilung des Sonneberger Krankenhauses mit gut drei Dutzend Beschäftigten jedoch nicht haltbar. Dr. Ulrich Klett wollte die Abteilung deshalb unter belegärztlichen Bedingungen weiterführen. Gemeinsam mit seinen Kollegen Dr. Thomas Götz und Dr. Matthias Dreßel (†) gingen sie zu Beginn der 1990er Jahre ein hohes Risiko ein und investierten rund 1,8 Millionen DM, um die orthopädische Gemeinschaftspraxis auf den Weg zu bringen. Das Wagnis gelang und wurde zu einer Erfolgsgeschichte. Nach dem tragischen Tod von Dr. Dreßel vor einigen Jahren fand man mit Dr. Manuela Koch einen hervorragenden Ersatz. Wie Dr. Ulrich Klett erklärte, behandelt man 4.000 Patienten pro Quartal und deckt dabei das gesamte orthopädische Spektrum ab, inklusive der Fußchirurgie, die sich zu einem wichtigen Standbein entwickelt habe. Mit der hervorragenden Zusammenarbeit zwischen seiner Praxis und der Belegabteilung des Krankenhauses sei man hochzufrieden. Gerade die Patienten würden die strukturelle Trennung nicht bemerken.

Besonders stolz ist man auf die medizinische Qualität und Leistungsfähigkeit als Resultat der seit über 20 Jahren bewährten Partnerschaft. So wurde die Praxis im Jahr 2014 durch die AOK als beste Orthopädie in Thüringen und Sachsen gewürdigt. Da die Söhne von Dr. Klett und Dr. Götz als angehende Orthopäden ebenfalls ihre Zukunft in der Sonneberger Praxis sehen, böten sich gute Perspektiven für die Zukunft. Dies sieht auch Landrätin Christine Zitzmann so und sprach sich für die Fortführung der bewährten Partnerschaft aus.

Integrative Medizin bietet neue Möglichkeiten

Beim zweiten Tagesordnungspunkt des Besuchs von Ministerin Heike Werner erläuterte Dr. Arndt Reister, ärztlicher Direktor und Chefarzt der Integrativen Viszeralmedizin, einen neuen Behandlungsansatz zum Vorteil der Patienten: „Zum 1. Januar 2017 haben wir die Abteilung für Integrative Viszeralmedizin aus Gastroenterologie, Viszeral-Chirurgie und Integrativer Medizin etabliert. Hierbei wird die Schulmedizin um anerkannte Methoden der Komplementärmedizin wie beispielsweise klassische Naturheilverfahren erweitert, um den Patienten Disziplin-übergreifend bestmögliche Heilung zu bieten. Nach der Diagnose besprechen hierbei interprofessionelle Arbeitsgruppen aus Ärzteschaft, Pflege und Physiotherapie die individuellen Therapiemöglichkeiten. Dieser neue Weg wurde von den Mitarbeitern der Abteilung hochmotiviert angenommen.“ Hierfür fand Gesundheitsministerin Heike Werner viel Lob und unterstrich den Gewinn für die Patienten. Auch betonte sie die Chance einer solchen Neuausrichtung für die Personalgewinnung und –bindung.

Vorreiterrolle bei Krankenhaushygiene

Drittes Schwerpunktthema des Ministerinnen-Besuchs war die Krankenhaushygiene. Regiomed und ihre Medinos Klinik Sonneberg gehen hier unter Federführung von Dr. Torsten Kessler seit Jahren sehr engagiert zu Werke. So berät das in der Spielzeugstadt ansässige Regiomed Hygiene-Institut neben den zum Klinikverbund gehörenden sechs Klinikstandorten in Thüringen und Bayern auch dessen 14 MVZ-Standorte, sechs Seniorenzentren, zwei Wohnheime für psychisch Betroffene sowie die Servicegesellschaften. Auch externe Praxen und Reha-Einrichtungen berät man. Unter maßgeblicher Beteiligung von Prof. Dr. Klaus-Dieter Zastrow aus Berlin soll nun in Sonneberg eine Weiterbildungsstelle für Krankenhaushygiene eingerichtet werden. Im Idealfall könnten Mediziner aus ganz Thüringen und darüber hinaus ihre Zusatzqualifikation in Sonneberg erhalten. Gemeinsam warb man für diese Idee gegenüber Ministerin Heike Werner, die sich grundsätzlich aufgeschlossen zeigte. Auch Landrätin Christine Zitzmann war begeistert von der Idee und sicherte umgehend ihre Unterstützung zu.

Ministerin Heike Werner(links) wird durch Landrätin Zitzman begrüsst

Zum Abschluss ihres Besuches in Südthüringen zog Ministerin Heike Werner ein positives Resümee: „Die MEDINOS Klinik Sonneberg ist eine sehr gut aufgestellte Fachklinik in Thüringen. Die Ärztinnen und Ärzte leisten eine ausgezeichnete Arbeit, ebenso wie die Pflegekräfte und alle weiteren Beschäftigten. Auf Einladung von Frau Landrätin Zitzmann, der an dieser Stelle mein besonderer Dank gilt, konnte ich mich direkt vor Ort über die hervorragende Fachkompetenz und Qualität der medizinischen Versorgung im Landkreis Sonneberg informieren.“