…und die frühe Reformation in Bayern“ zeigt Objekte aus der Landesbibliothek, dem Staatsarchiv und den Kunstsammlungen. Drei Coburger Kulturinstitutionen, die Kunstsammlungen der Veste Coburg, die Landesbibliothek und das Staatsarchiv präsentieren sich gemeinsam mit 18 weiteren Kultureinrichtungen in Bayern in einer virtuellen Luther-Ausstellung. Für das Kulturportal bavarikon führten die Bayerische Staatsbibliothek, das Haus der Bayerischen Geschichte und die Staatlichen Archive Bayerns 123 kostbare Exponate aus dem Freistaat zusammen. Entstanden ist die Schau „Martin Luther und die frühe Reformation in Bayern. Anhänger, Gegner, Sympathisanten“ – ein spannender Einblick in die reformatorischen Bewegungen und ihrer Gegenströmungen in Franken, Altbayern und Schwaben.
Dr. Klaus Weschenfelder, Direktor der Kunstsammlungen der Veste Coburg, sieht in der virtuellen Präsentation der Luther-Objekte auf bavarikon eine gelungene Ergänzung der Bayerischen Landesausstellung „Ritter, Bauern, Lutheraner“, die das Haus der Bayerischen Geschichte 2017 in Coburg zeigt. „Die in Bayern vorhandenden Kulturschätze werden einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Jeder, ob Wissenschaftler oder Kulturinteressierte kann kostenlos und rund um die Uhr in die faszinierende Welt der Reformationszeit eintauchen.“
Aus dem Staatsarchiv Coburg kommen u.a. zwei Originalbriefe Luthers: einer, den der Reformator 1526 an Herzog Johann Friedrich mit einer Fürbitte für den Briefüberbringer, seinen alten Lehrer Wigand Güldenapf schickte, und ein Schreiben aus dem Jahr 1541, in welchem er seinen Landesherren darum bittet, Hans von Bora das Amt eines Klosterverwalters in Belgern oder Nimbschen zu verleihen.
„Die Briefe enthalten keine weitreichenden politischen Entwürfe oder tiefsinnige theologische Problemstellungen, sondern stellen ganz alltägliche Formen von Luthers Wirken dar. Luther tritt in den Briefen als Fürsprecher für andere Personen auf, um sich bei den sächsischen Herzögen für sie zu verwenden. Damit zeigen die Briefe die Popularität, das persönliche Gewicht, das Luther durch sein Wirken im Volk erreicht hat“, erklärt Dr. Alexander Wolz, der Leiter des Coburger Staatsarchivs.
Zahlreiche Flugschriften, vor allem Predigten und Sendbriefe, aber auch frühe Bibeldrucke einschließlich der überarbeiteten Lutherbibel von 1541 mit dem programmatischen Titelblatt von Lucas Cranach stehen in der Obhut von Dr. Silvia Pfister, Direktorin der Coburger Landesbibliothek. Sie stellte für bavarikon entsprechende Digitalisate zur Verfügung. „Herkömmliche Ausstellungen vermitteln den einzigartigen Reiz des Originalen, haben bei Büchern aber Grenzen, die im Objekt selbst liegen. Es kann immer nur eine Seite aufschlagen werden“, so Silvia Pfister. In virtuell präsentierten Büchern lasse sich dagegen beliebig blättern.
Ab 15. März 2017 auf www.bavarikon.de/luther
Kurzfilm zur Ausstellung: https://youtu.be/SWNA-td2E_w
Über bavarikon
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Dr. Klaus Weschenfelder