Eine beliebte Anlaufstelle der Stadt Sonneberg ist die Stadtbibliothek im Erdgeschoss des Rathauses am Bahnhofsplatz. Dies belegen eindrucksvoll die aktuell ausgewerteten Zahlen aus dem Jahr 2023. Mehr als 61.000 Entleihungen im Jahr, fast 20.000 Besucher, rund 600 Neuanmeldungen und insgesamt knapp 90 Veranstaltungen wurden statistisch erfasst. In allen Bereichen sind bis zu 33 Prozent Zuwachs im Vergleich zum Jahr 2022 zu verzeichnen und durchweg auch höhere Werte als vor den Corona-Jahren zu konstatieren. Der besucherstärkste Monat war im vorigen Jahr der November. „Diese positive Entwicklung freut uns natürlich und wir wollen auf diesem Weg weitermachen“, sagt Bibliotheksleiterin Nicole Obermeier.
Von den mehr als 1500 Entleihern, die regelmäßig vorbeischauen, sind die Hälfte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zwischen einem und 20 Jahren. Allein im vorigen Jahr haben sich 621 Nutzer neu angemeldet. „Das führen wir auch auf die neue Satzung zurück, die 2023 erstmals gegriffen hat“, erklärt Obermeier. Demnach gibt’s die Mitgliedschaft für Kinder und Jugendliche kostenfrei. Kinder unter sieben Jahren dürfen selbst Bibliotheksnutzer werden mit einem eigenen Ausweis. Ermäßigungen gelten für Senioren, Schüler, Studenten und Schwerbeschädigte. Für Non-Book-Medien wurden zudem längere Leihfristen eingeführt.
Optimiert wird das Bibliotheksangebot durch zahlreiche Veranstaltungen, vor allem im Kinder- und Jugendbereich: Ob Puppentheater zu den Märchentagen, die Beteiligung am Mangaday mit organisierten Freiexemplaren, ob das Ferienprojekt „Ich bin eine Leseratte“, die Kreativ- und Bastelangebote oder die Schnupper- und Experimentier-Nachmittage in der TechnoTHEK – die städtische Einrichtung ist mit ihrem Team aus drei Mitarbeitern und einer Auszubildenden vielseitig aufgestellt.
Zum Ausleihen zwischen Montag und Samstag gibt es längst nicht mehr nur Buchseiten zwischen zwei Deckeln: Von den 61.224 Entleihungen wurden 86 Prozent vor Ort in der Bibliothek getätigt, 14 Prozent gehen auf die Ausleihe digitaler Medien in der Thüringer Onleihe ThueBibNet zurück. Die am besten entliehenen Mediengruppen sind die kleinen Hörspielfiguren namens Tonies, die Nintendo-Switch-Spiele, Gesellschaftsspiele, DVDs und Zeitschriften.
Im Bestand befinden sich derzeit laut Nicole Obermeier 31.590 Medieneinheiten, die nach Alter und Ausleihdichte durchforstet werden, um den Nutzern stets ein attraktives und aktuelles Angebot unterbreiten zu können. Und auch sonst hat das Bibliotheksteam einiges vor für das laufende Jahr: Tolle neue Veranstaltungsformate zur Förderung der Lesekompetenz bei Kindern sind geplant, wie etwa die erste schon ausgebuchte Lesenacht. Oder die Aktion „Planet Lesen“ im Stadtteilzentrum „Wolke 14“ gemeinsam mit Fünft- und Sechstklässlern der Regelschule „Cuno Hoffmeister“, finanziert über die Sibylle-Abel-Stiftung: „Wir wollen leseschwächere Kinder gerade beim Übertritt in die weiterführende Schule abholen und Hemmungen beim Lesen ab- und Selbstvertrauen aufbauen“, verdeutlicht Obermeier, die mit ihrem Team von Schulleiterin Steffi Köthe ins Boot geholt wurde, um Leseförderungsangebote umzusetzen und gemeinsam neue Konzepte zu entwickeln. Wie wichtig solche Angebote der Leseförderung sind, zeigten jedenfalls die Ergebnisse aktueller Bildungsstudien wie PISA oder Iglu, so die Bibliotheksleiterin.
Was die Stadtbibliothek seit diesem Jahr noch attraktiver macht, ist ein kleiner Aufenthaltsbereich mit einer Sitzecke und einem Kaffeeautomaten. Dort können Bürger die Romane, Zeitschriften oder Sachbücher auch gern einmal zur Hand nehmen und vor Ort eine Pause einlegen. Weiterhin ist ein neuer Thekenbereich geplant und eine Gestaltungsänderung zugunsten der Kinderbibliothek.