Stadtteilwehr (125 Jahre) und Blasorchester (165 Jahre) feiern ihre Jubiläen vom Freitag, den 24. bis Sonntag, den 26. Mai 2013

 

Oberlind war eine Kleinstadt im Landkreis Sonneberg in Thüringen und wurde vor 63 Jahren, also am 1. Juli 1950 mit etwa 4500 Einwohnern in die Kreisstadt Sonneberg eingemeindet.

Der heutige Sonneberger Stadt­teil Oberlind liegt in einer Ebene vor dem Südhang des Thüringer Mittelgebirges am Flüsschen Steinach. Oberlind wurde 1225 erstmals urkundlich als Lind erwähnt. Am 29. Januar 1931 wurde die Marktgemein­de du­rch den thüringischen Innenminister Frick zur Stadt erhoben. Als besondere Sehens­würdigkeit steht in Sonneberg-Ober­lind die gut erhaltene Wehr­kirche St. Aegidien aus dem Jahr 1455.

Ihre Anfänge gehen auf das 12. Jahrhundert zurück. Um die Kirche lief ein Wassergraben. Die Wehrmauer ist noch gut erhalten und an der Innenseite sind zum Teil noch die Halterungslöcher für den hölzernen Wehrumgang vorhanden. Bis 1761 bestattete man die Toten der Gemeinde innerhalb der Wehrmauer un­mittelbar an der Kirche. In Oberlind stand außerdem ein Schloss, das 1778 abbrannte und eingeebnet wurde. In der Mitte des 19. Jahrhunderts setzte auch in Oberlind die industrielle Entwicklung ein, die den dörflichen Charakter der Kleinstadt überlagerte. Im historisch­en Rückblick sind außer der im Sonneberger Raum sowieso vor­herrschenden Spiel­­­warenfabrikation noch die Pro­duktionsstätte der Siemens-Schuckertwerke von 1913 (heute die Firma EIO) und die 1867 aus einer Schmiede entstandene Ma­schinenfabrik Dorst zu nennen. Berühmter Sohn der Eigentümerfamilie Dorst ist der Schrift­steller Tankred Dorst.

Hätte es damals schon die aktive Oberlinder Wehr gegeben, würde das Schloss heute sicherlich noch stehen. Neben der Oberlinder Freiwilligen Feuer­wehr, (die Feuerwehr Oberlind ist eine Stadtteilfeuerwehr der Stadt Sonneberg, die zu­sammen mit der Feuerwehr Sonneberg-Mitte die Stützpunktfeuerwehr bildet), die in diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen feiert, kann noch ein weiterer Verein auf langjährige aktive Tätigkeit zurückblicken, bis ebenfalls in die Zeit der Kaiser und Könige. Das Blasorchester Oberlind be­steht seit 165 Jahren. Feuerwehr und Blas­orchester laden zusammen zu einer Festwoche ein. Gefeiert wird auf dem Festgelände im Gewerbegebiet Mittlere Motsch. Auf dem Programm steht am Freitag, den 24. Mai, eine Rocknacht mit „Why not“ und DJ Tom Decay. Am Samstag, den 25. Mai zeigt die Feuerwehr ihr Können. Dabei geht es um den Pokal der Bürgermeisterin Sibylle Abel in der Disziplin „Löschangriff“.

Daran schließt sich ein Festkommers an. Am Abend, ab 18.30 Uhr lädt das Oberlinder Blasorchester zu einem „Großen Blasmusikabend“ ein. Mit dabei Dunajskà kapela, die Oberpfälzer Blechapostel so­wie Wilfried Rösch und seine böhmischen Freunde.

Am Sonntag, 26. Mai schließt sich ab 13 Uhr ein Festumzug der beiden Jubiläumsvereine mit ihren Gästen an. Den Ab­schluss der Feierlichkeiten be­streiten die Gastorchester mit einem Konzert.

Im Jahre 1848 sind die An­fänge der Musikpflege in Ober­lind ganz offiziell durch die Gründung des Vereins bestätigt und dokumentiert. Aber gemeinsames Musizieren zu besonderen Anlässen, Turmblasen und Chorgesang haben in Oberlind eine noch viel längere Tradition. „Ob konzertant, unterhaltend, modern oder zünftig sind wir für jeden Anlass gewappnet“, so der Dirigent des Blasorchesters Oberlind, Frank Resch.

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