Stricken, häkeln, nähen, sticken – Handarbeit ist wieder in Mode. Immer öfter sieht man junge Menschen mit Häkel- oder Stricknadeln und Wolle, die individuelle Kleidung für sich oder ihre Liebsten kreieren.
Zwei links, zwei rechts: Die Deutschen, besonders auch die Teens und Twens reihen Masche an Masche. Stricken und Häkeln ist heute ein Event – Sie machen es im Park, im Café und verabreden sich im Freundeskreis. Produziert werden Kleider für Mensch und hin und wieder auch mal für Verkehrsschilder oder Straßenlaternen. Wolle, Nadeln, ein Glas Wein und das Geschnatter der Freundinnen: Stricken ist heute ein Event. Keine einfache Handarbeit, sondern eine beliebte Freizeitbeschäftigung. Während die Oma einst alleine zu Hause in der guten Stube oder der warmen Wohnküche Maschen aneinanderreihte, tun es die Strickenden heute im Café oder im Park auf Bank und Liegewiese. Es ist ein neues Klientel, das strickt: junge Leute, insbesondere auch Schülerinnen und Studentinnen. Aber auch die Männerwelt schließt sich nicht aus. Insbesondere bei Mützen, die es selbst zu kreieren gilt, greift „er“ auch mal zur Häkelnadel. Der einstige Zweck der Handarbeit ist heute nicht mehr relevant. Wurde früher unter ökonomischen Aspekten gestrickt, denn selbst gestrickte Kleidung war günstiger als Neuanschaffungen, wird heute stattdessen Geld in das Hobby gesteckt, wie etwa in teure Wolle. Und so sollen die Handarbeiten wie kleine Kunstwerke bewundert werden – gemacht, um sie zu zeigen. Stricken ist eine Lifestyle-Beschäftigung geworden.
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