Vom 15. bis 18. Juli wird traditionell Kirchweih gefeiert

Der Sonneberger Stadtteil Oberlind, umgangssprachlich auch heute noch „Lind“ genannt, gehört seit 1. Juli 1950 zur Stadt Sonneberg, wenn man von der früheren Eingemeindung vom 1. August 1922 bis 31. Juli 1924 einmal absieht. Die Siedlung an der Steinach, im Becken der Linder Ebene, wurde schon 1225 urkundlich erwähnt (1225 „Linte“, 1340 bis 1347 „Obernlinthe“). Traditionell wird hier jedes Jahr „Kirchweih“ gefeiert, zu der Tausende von Besuchern in den Stadtteil „pilgern“. In diesem Jahr vom 15. bis 18. Juli.

Die „Linder Kerwa“ ist eine feste Größe im Sonneberger Jahreslauf. Die Linder sorgten bei ihrer Eingemeindung für ihren Bestand, und heute engagieren sich zahlreiche Vereine für das Fest, allen voran die Feuerwehr Oberlind. In diesem Jahr findet die „Kerwa“ von Freitag, 15. Juli bis Montag, 18. Juli statt. Übrigens: Die Oberlinder Kerwa ist die einzige Kirchweih eines Ortsteils, den die Stadt Sonneberg mit ausrichten muss. Die Oberlinder haben das den Sonnebergern abgerungen, als sie im Jahre 1950 eingemeindet wurden, nicht wirklich freiwillig, wie die Alten stets betonten. So ziehen die Fahrgeschäfte jedes Jahr nach dem Vogelschießen zu Oberlinder Kerwa und die Stadt kümmert sich um die Organisation.

Eine Sehenswürdigkeit des Sonneberger Stadtteils Oberlind ist die gut erhaltene Wehrkirche St. Aegidien. Sie wurde im Jahre 1455 erstmals urkundlich erwähnt, ihre Anfänge reichen aber vermutlich bis ins hohe Mittelalter zurück. Oberlind war bereits 1525 Mittelpunkt einer ausgedehnten Pfarrei, der zeitweise bis zu elf Orte angehörten. Als Teil der ehemaligen Kirchenbefestigung ist die Wehrmauer heute noch gut erhalten, den einstigen Wassergraben gibt es nicht mehr. Der Raum zwischen Kirche und Mauer wurde bis 1761 als Friedhof genutzt. Markant ist der Kirchturm mit Ecktürmchen. Im Jahre 1530 hat Martin Luther hier den ersten evangelischen Pfarrer der Region, Andreas Lehr, in sein Amt eingeführt.   che