Auf Einladung der Stadtbücherei Neustadt, der VHS Neustadt und des Kulturamtes las die bekannte Autorin Astrid Fritz in der kultur.werk.stadt in Neustadt.
Frau Rößler-Reuß von der Stadtbücherei begrüßte zahlreiche Gäste zur Veranstaltung und stellte Frau Fritz als Autorin einer großen Anzahl historischer Romane vor.
Die gebürtige Badenerin, die Germanistik und Romanistik studiert hat, kam erst auf einigen Umwegen zur Schriftstellerei, hatte aber gleich mit ihrem Erstlingswerk „Die Hexe von Freiburg“ großen Erfolg. Meist sind es die Ausgestoßenen und die Randfiguren einer Zeit, die sie interessieren, das alltägliche Schicksal dieser Personen, denen sie eine Stimme verleiht. Ebenso die Themen Heimat, Heimatlosigkeit und Zugehörigkeit verwebt Astrid Fritz mit den akribisch recherchierten historischen Quellen zu Geschichten, die bewegen. So steht in ihrem aktuellen Roman „Die Räuberbraut“, aus dem Frau Fritz in der kultur.werk.stadt las, das Leben der jungen Juliana Blasius im Mittel-punkt, die um 1800 mit ihrem Vater und ihren Schwestern als Bän-kelsängerin durch den Hundsrück zieht. Diese lernt eines Tages den berühmtesten und berüchtigsten Räuberhauptmann der Gegend kennen: Johannes Bückler, genannt „Schinderhannes“. Sie heiratet ihn und zieht fortan mit ihm durch die Lande.
Durch ihr ausdrucksstarkes, akzentuiertes und lebendiges Vorlesen verschiedener Textstellen erschloss Astrid Fritz allen Zuhörern auf anschauliche Weise das Leben dieses Paares am Rande der Gesell-schaft der damaligen Zeit. Eine gut erzählte Liebesgeschichte aber auch ein spannendes Sittengemälde des 19. Jahrhunderts, das mit dem Schinderhannes-Image des Sozialrebells á la Robin Hood aufräumt und das karge Leben im Hundsrück um 1800 und die Brutalität und Verschlagenheit der Räuberbande aufzeigt. „Lust auf mehr“ in ihrem Buch machte Frau Fritz den Zuhörern, indem sie gekonnt nicht alle Einzelheiten verriet und ihren Vortrag mit einer Fragerunde beendete, in der sie lebensnah und anschaulich vom „Warum“ und „Wie“ der Schriftstellerei erzählte. Ein rundum gelungener, spannender und interessanter Abend.