Über zehn Jahre soll Friedrich Schiller an seiner Dramen-Trilogie „Wallenstein“ gearbeitet haben. Im Lutherjahr nun hat sich das Landestheater Coburg dem ambitionierten Projekt verschrieben, alle drei Teile – „Wallensteins Lager“, „Die Piccolomini“ und „Wallensteins Tod“ – an einem Schauspielabend auf die Bühne zu bringen. Wollte man alle elf Akte ungekürzt aufführen, käme man auf eine Spieldauer von gut zehn Stunden. Regisseur Torsten Schilling hat daher für das Landestheater Coburg eine eigene Fassung erarbeitet und Schillers „Koloss“ verschlankt: das Personal auf elf Figuren gestrichen, verwirrende Handlungsstränge und Nebenschauplätze gekappt – für einen knapp dreistündigen intensiven Schauspielabend, den der Regisseur als „ganz klares Bekenntnis zum Klassiker“ versteht.

Neben Schwedenkönig Gustav Adolf gilt Albrecht von Wallenstein als eine der schillerndsten Persönlichkeiten des 30-jährigen Krieges. Als Oberbefehlshaber über die kaiserlichen Heere war er dazu ausersehen, das katholische Kaisertum gegen die unter dem Banner der Schweden kämpfenden Protestanten zu verteidigen und zum Siege zu führen. Doch indem er ein heimliches Bündnis mit dem Gegner abschloss, beging er einen beispiellosen Hochverrat …

Mit großer dichterischer Freiheit beschreibt Friedrich Schiller die Ereignisse, die zur Ermordung Wallensteins führten. Sein Werk gleicht einem Politthriller, in dem ein zerrissener Charakter im Spannungsfeld zwischen Pflichterfüllung und Rebellion steht. Im Raum steht die Frage, inwieweit es dem Einzelnen überhaupt möglich ist, aktiv in politische Prozesse einzugreifen. Und wenn Schiller einen seiner Protagonisten „Der Krieg ernährt den Krieg“ sagen lässt, ist die „Wallenstein“-Trilogie heute so aktuell wie damals: ein kraftvolles Plädoyer gegen den Krieg.

 

WALLENSTEIN
Dramen-Trilogie von Friedrich Schiller an einem Schauspielabend – – – E in Beitrag des Landestheaters Coburg zum Lutherjahr

Premiere Samstag, 24. Juni 2017

(©Sebastian Buff) Schauspieler Frederik Leberle in der Rolle des ehrgeizigen Feldherrn Wallenstein

Inszenierung Torsten Schilling

Bühnenbild und Kostüme Gabriele Wasmuth
Dramaturgie Guido Huller

 

Wallenstein Frederik Leberle

Herzogin von Friedland Eva Marianne Berger

Thekla Alexandra Weis

Octavio Piccolomini Niklaus Scheibli

Max Piccolomini Benjamin Hübner

Gräfin Terzky Kerstin Hänel

Graf Terzky Nils Liebscher

Illo Ingo Paulick

Buttler Stephan Mertl

Isolani Oliver Baesler

Questenberg/Wrangel Thomas Straus

 

Weitere Vorstellungen

Donnerstag, 29. Juni 2017, 19.30 Uhr

Freitag, 7. Juli 2017, 19.30 Uhr

Mittwoch, 12. Juli 2017, 19.30 Uhr

Samstag, 16. September 2017, 19.30 Uhr (Wiederaufnahme)

Sonntag, 24. September 2017, 15.00 Uhr

Mittwoch, 27. September 2017, 19.30 Uhr

Freitag, 29. September 2017, 19.30 Uhr

Sonntag, 1. Oktober 2017, 18.00 Uhr

Donnerstag, 19. Oktober 2017, 19.30 Uhr

Dienstag, 31. Oktober 2017, 18.00 Uhr

Karten

Theaterkasse Di bis Fr 10.00 – 17.00 Uhr, Sa 10.00 – 12.00 Uhr
AWO – Mehr Generationen Haus, Neue Presse, Coburger Tageblatt, Schuhhaus Appis Bad Rodach, Buchhandlung Stache Neustadt bei Coburg, Touristinformation & Naturparkcenter Sonneberg