Zahlreiche Schulabgänger konnten einen Wunsch-Ausbildungsplatz „ergattern“

Das Ausbildungsjahr 2013 ist bislang ein gutes Jahr für alle Bewerber/innen um einen Ausbildungsplatz. Zahlreiche Schulabgänger konnten dabei sogar ihren Wunsch-Ausbildungsplatz „ergattern“. Das Ausbildungsstellen-Angebot hängt stark von der Entwicklung der Konjunktur in Deutschland ab. Es ist damit zu rechnen, dass der Abbau von staatlich subventionierten BaE-Ausbildungsplätzen in den ostdeutschen Bundesländern fortgesetzt wird. Dies wird voraussichtlich dazu führen, dass sich die Angebot-Nachfrage-Relation bei den ost- und westdeutschen Bundesländern angleichen wird. 2011 lag diese Relation in den ostdeutschen Bundesländern bei 96, d.h. auf 100 Bewerber kamen 96 freie Ausbildungsplätze. In den westdeutschen Bundesländern lag die Relation nur bei 92, auf 100 Bewerber kamen durchschnittlich nur 92 freie Ausbildungsplätze. Es zeichnete sich ab, dass es 2013 aufgrund des Zuwachses an Ausbildungsstellen in der freien Wirtschaft, eine weitere Erhöhung der Anzahl an freien Lehrstellen gegeben hat, die zur Zufriedenheit beider Seiten, Auszubildende und Ausbilder, sich zu gestalten scheint. Um ein auswahlfähiges Angebot für Jugendliche zu gewährleisten, reicht die derzeitige Relation nicht aus. Hier wäre laut Bundesverfassungsgericht ein Verhältnis von 112,5 freien Ausbildungsstellen für 100 Bewerber nötig. Nur so könnte jeder Bewerber um einen dualen Ausbildungsplatz seinen Beruf frei wählen, denn dies ist eigentlich ein gesetzliches Grundrecht.

Frühzeitig bewerben
Ausbildungsbetriebe beginnen häufig schon ein bis zwei Jahre im Voraus damit, ihre Stellen zu besetzen. Für eine Ausbildung 2013 wurden die besonders begehrten Plätze bereits im Winter 2012, spätestens im Frühjahr 2013 vergeben. Es lohnt sich also möglichst früh mit der Suche nach dem passenden Ausbildungsplatz zu beginnen, dies gilt insbesondere jetzt für den Wunsch-Ausbildungsplatz 2014 oder gar 2015. Mit einer Bewerbung steht und fällt die Entscheidung, ob man zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wird oder man eine Absage erhält.

Neben Aufbau, Vollständigkeit und Standardregeln entscheiden oft auch Kreativität, Authentizität und ein guter erster Eindruck darüber, ob der Arbeitgeber, der einen Ausbildungsplatz ausschreibt, den Bewerber näher kennenlernen möchte. Es gibt, neben der Schule, zahlreiche Möglichkeiten, sich zu informieren, wie man sich bewirbt. Hier gibt es von der Agentur für Arbeit besondere Seiten im Internet, die über Berufe ausführlich informieren. Bewerbungsunterlagen richtig verfassen kann man unter ausbildungsoffensive-bayern.de oder jobware.de nachlesen.

„Moderne“ Berufe
Zu den modernen Ausbildungsstellen gehört auch der Industriekeramiker Verfahrenstechnik. Mit der Neuordnung der Ausbildungsberufe für die keramische Industrie wurden einige ältere Ausbildungsberufe aufgehoben und in die neuen Berufe integriert. Industriekeramiker Verfahrenstechnik stellen keramische Massen und Glasuren zur Produktion her, aus denen anschließend die Produkte wie Porzellan, Gebrauchs- oder Zierkeramik, Sanitär- und Baukeramik gegossen werden. Sie prüfen ihre Produkte auf Eignung für den weiteren Prozess, formen keramische Massen durch Gießen, Drehen und Pressen und gießen bzw. dekorieren keramische Produkte. Industriekeramiker Verfahrenstechnik sind auch dafür verantwortlich, dass die Produkte entsprechend den Anforderungen gebrannt und getrocknet werden.

Industriekeramiker/innen Verfahrenstechnik arbeiten hauptsächlich in der Keramikindustrie, z.B. in Porzellanfabriken, Ziegeleien oder bei Herstellern von Sanitärkeramik, Rohren und Fliesen. Sie sind vorwiegend in Produktionshallen, aber auch in Lagerräumen und Werkstätten tätig. Wenn sie keramische Massen durch Gießen, Drehen oder Pressen formen oder keramische Produkte glasieren und dekorieren, greifen Industriekeramiker/innen Verfahrenstechnik auf Kenntnisse in den gestaltendhandwerklichen Fächern wie Kunst und Werken und Technik zurück.

Wissen aus Physik und Chemie ist nützlich. Die Ausbildungsdauer zum Industriekeramiker Verfahrenstechnik beträgt in der Regel drei Jahre. Die Ausbildung erfolgt an den Lernorten im Betrieb und in der Berufsschule. che