Bettina Wiedmann, Geschäftsführerin einer internationalen Austauschorganisation
Zurzeit läuft die Bewerbungsphase für alle Schüler/innen, die im nächsten Schuljahr eine Zeit im Ausland verbringen möchten. Wer sollte sich bewerben und wie finden Interessierte das passende Programm?
Für wen lohnt es sich jetzt noch, sich für einen Schulbesuch im Ausland ab Sommer 2014 zu bewerben? Für Schülerinnen und Schüler, die zurzeit die 10. Klasse besuchen, ist im Sommer eine gute – und für manche auch die letzte Gelegenheit – eine Zeit im Ausland zu verbringen. Ich würde diesen Schülern empfehlen, ihren Auslandsaufenthalt „einzuschieben“ und nach ihrer Rückkehr in Klasse 11 wieder einzusteigen. So sind sie nicht dem Druck ausgesetzt, ein ganzes Jahr Unterrichtsstoff zu wiederholen. Alternativ kann man schon für ein halbes oder ganzes Schuljahr nach der 9. Klasse ins Ausland gehen – mit Anrechnung der im Ausland verbrachten Schulzeit.
Mit welchen Kosten muss ich rechnen? Das kommt auf die Organisation an, auf das Zielland, die Länge des Aufenthaltes und ob z.B. Schulgebühren anfallen. Die Gebühren fangen bei knapp 6000 Euro für ein Schuljahr an und einige Anbieter geben eine genaue Übersicht, mit welchen Nebenkosten (für Taschengeld, Bücher o.ä.) gerechnet werden muss. Hier ist es wichtig zu schauen, welche Leistungen im Preis schon enthalten sind und welche nicht. Bei einigen Angeboten müssen zum Beispiel die Vorbereitungsseminare und Versicherung extra bezahlt werden. Nicht vergessen sollte man, dass ein Kind im Ausland viele laufenden Kosten im Inland „erspart“. Außerdem sollte man unbedingt die Möglichkeit einer Förderung mit Auslands-BAföG prüfen. Die Zuschüsse müssen nach dem Aufenthalt nicht zurückgezahlt werden.
Welche Länder eignen sich gut für einen Austausch? Alle Länder, in denen es Familien gibt, die bereit sind, einen jungen Menschen bei sich aufzunehmen und ihn für eine lange Zeit nicht wie einen Gast, sondern wie einen Teil der eigenen Familie zu behandeln. Am beliebtesten sind nach wie vor die USA. Aber es gibt auch immer mehr „Pioniere“, die eher außergewöhnliche Länder entdecken möchten. Sie bewerben sich dann zum Beispiel für Argentinien, Thailand oder Finnland. Weitere Informationen u.a. bei:
Experiment e.V.
www.experiment-ev.de
Stiftung Mercator
www.stiftung-mercator.de