Fast alle Eltern in Deutschland entscheiden sich heutzutage dafür, ihr Kind impfen zu lassen. Dies zeigen auch die Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen: rund 95% der Erstklässler haben wesentliche Grundimpfungen erhalten, so eine Erhebung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Vielen jungen Eltern fällt die Entscheidung für Impfungen jedoch keineswegs leicht. Sie fragen sich, wie gefährlich die Krankheiten sind und was an den Berichten über Nebenwirkungen von Impfungen dran ist. Solche Fragen und Unsicherheiten sind ganz normal. Wenn viele geimpft sind, treten die Krankheiten seltener auf, geraten in Vergessenheit und werden damit als harmlos eingestuft. Die möglichen Nebenwirkungen einer Impfung werden dann kritischer gesehen. Infektionskrankheiten, wie z. B. Masern, Keuchhusten oder Mumps, sind aber alles andere als harmloser „Kinderkram“. Sie sind hoch ansteckend, können sich sehr schnell ausbreiten und schwere Folgen haben. Um eine weite Ausbreitung in der Bevölkerung zu verhindern, ist es wichtig, dass möglichst viele geimpft sind.
In der frühen Kindheit besteht eine besondere Gefährdung. Aus diesem Grund sollten empfohlene Impfungen für Säuglinge als Grundimmunisierung möglichst frühzeitig durchgeführt und bis zum Alter von 14 bzw. 23 Monaten abgeschlossen sein. Spätestens bis zum vollendeten 18. Lebensjahr (bis zum Tag vor dem 18. Geburtstag) sind versäumte Impfungen nachzuholen. Die Impfung gegen Haemophilus influenzae Typ b (Hib) wird nur bis zum 5. Geburtstag und die Pneumokokken-Impfung nur bis zum 2. Geburtstag nachgeholt. Die Rotaviren-Impfung (RV) muss bis zum Alter von 24 bzw. 32 Lebenswochen abgeschlossen sein. Für einen dauernden Impfschutz ist es von besonderer Bedeutung bei der Grundimmunisierung die empfohlenen Mindestabstände zwischen vorletzter unter letzter Impfung nicht zu unterschreiten. Dies sind in der Regel 6 Wochen.
Grundsätzlich ist der Kinderarzt in Deutschland für die Impfaufklärung und Beratung zuständig. Deshalb sollten Eltern jeden Besuch beim Arzt nutzen, den Impfpass ihres Kindes überprüfen zu lassen und ggf. fehlende Impfungen nachzuholen. Plant man eine Reise in ferne Länder, dann sollte man rechtzeitig auch an notwendige und empfohlene Indikationsimpfungen wie z.B. Hepatitis A. Hier gibt es internationale Gesundheitsvorschriften (z. B. Gelbfieber-Impfung) denken.
Übrigens: Empfohlene Impfungen für Kinder werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. che