Wie Sie bis ins hohe Alter mobil bleiben
Mal eben zum Arzt fahren, danach kurz etwas Einkaufen gehen und abends im Park joggen. Für junge Menschen ist Mobilität eine Selbstverständlichkeit, von der sie täglich profitieren. Mit zunehmendem Alter nimmt die Beweglichkeit und als Folge häufig auch die Selbstständigkeit ab. Besonders die Mobilität im Straßenverkehr spielt für ältere Menschen eine schwierige Rolle. Was für junge Menschen normaler Alltag ist, ist für Senioren mit großer Anstrengung und sogar Gefahren verbunden, da Wahrnehmungs- und Reaktionsfähigkeit abnehmen. Durch Verringerung der Sehkraft sind Verkehrsschilder plötzlich verschwommen und mit dem Schulterblick klappt es auch nicht mehr so richtig…Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob bei Ihnen die gesundheitlichen Voraussetzungen für eine aktive Teilnahme am Straßenverkehr noch gegeben sind, können Ihnen einige Tipps (siehe Kasten) helfen:
Generell sollten Sie sich früh mit anderen Fortbewegungsmitteln wie dem öffentlichen Nahverkehr vertraut machen, damit Ihnen ein eventueller Umstieg später leichter fällt. Bauen Sie Berührungsängste ab, indem sie sich frühzeitig mit Fahrplänen und Preisen auseinandersetzen. Vergessen Sie nicht, sich nach Seniorenrabatten zu erkundigen. Eine gesunde Alternative zum Auto bietet außerdem der Umstieg aufs Fahrrad. Das hält nicht nur fit, es beugt auch eine Vielzahl von Krankheiten wie beispielsweise Bluthochdruck, Gelenkverschleiß oder der sogenannten Altersdemenz vor. Falls Sie sich in Zukunft für diese Möglichkeit entscheiden sollten, ist es nötig, dass Sie einige Vorbereitungen treffen. Fragen Sie zunächst Ihren Hausarzt nach möglicher Über- oder Fehlbelastung. Neben dem körperlichen Check, sollten Sie unbedingt auf die richtige Wahl Ihres Fahrrades achten. Stellen Sie zunächst bei einer Probefahrt fest, ob Sie sich auf dem Gerät sicher fühlen. Ein tiefer Durchstieg ist für Senioren essentiell, um einen bequemen Aufstieg sowie einen schnellen, gefahrlosen Abstieg zu ermöglichen. Eventuell kommt auch ein sogenanntes Komfortrad mit zurückversetztem Sattel und weit vorne positionierten Pedalen in Frage. Dieses ermöglicht Ihnen sich beim Losfahren und Anhalten mit beiden Füßen auf dem Boden abzustützen, sowie einen aufrechten Sitz. Wer kein Fahrrad-Fan ist, kann seine körperliche Mobilität durch Spaziergänge, regelmäßiges Walking oder Wanderurlaube gewährleisten. Solche Aktivitäten sollten Sie am besten mit anderen Senioren oder gemeinsam mit der Familie unternehmen. Wer sich außerdem täglich aufrafft, zehn Minuten Gymnastik zu machen und seine Muskeln durch einfache Übungen trainiert, schafft damit wichtige Voraussetzungen, um Beschwerden vorzubeugen und damit länger selbstständig leben zu können. Das Gymnastikprogramm sollte möglichst alle Körperbereiche beanspruchen, besonders wichtig ist allerdings die Regelmäßigkeit des Trainings. Am besten, Sie planen Ihre Übungen fest in Ihren Tagesplan ein, beispielsweise vor dem Frühstück. Das erleichtert Ihnen sich zu motivieren. Falls Ihre Mobilität allerdings schon ein wenig nachgelassen hat, kann ein Rollator Ihnen helfen, wieder selbstständig durch den Alltag zu gehen. Er ist eine permanente Stütze beim Stehen und Gehen und ist darüber hinaus häufig mit weiterem Zubehör wie beispielsweise einem Transportkorb ausgestattet. Eine solche Gehhilfe kann Ihre Lebensqualität erhöhen, indem sie Ihnen hilft, wieder selbstständig Einkaufen zu gehen, Parks zu besuchen und sich eigenständig frei zu bewegen. Die Anschaffung eines Rollators ist dann sinnvoll, wenn Sie sicherer gehen möchten, zwischendurch Pausen einlegen wollen, eventuell auch sitzen und Einkäufe oder Gepäck nicht mehr selbst tragen können. Achten Sie beim Kauf unbedingt auf die Rutschfestigkeit auf folgenden Bodenbelägen: Teppich, Fliesen, Parket, Betonplatten, Schotter und Gittersteine. Außerdem sollten Sie die Bremsen testen und sicherstellen, dass Rückstrahlen angebracht sind. Diese sind vor allem bei dunkler Jahreszeit wichtig, da sie Ihre Sichtbarkeit für andere Verkehrsteilnehmer enorm erhöht. vh
Tipps für eine aktive Teilnahme am Straßenverkehr
- Rechtzeitung und regelmäßig zum Augenarzt gehen, da Veränderungen des Sehvermögens meist unbemerkt eintreten.
- Falls Sie Medikamente einnehmen, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach event. Beeinträchtigung Ihrer Verkehrstauglichkeit.
Wichtig: Achten Sie auf die Wechselwirkung mit anderen Medikamenten! - Meiden Sie längere Strecken sowie das Fahren bei Dunkelheit.
- Besuchen Sie ein Fahrsicherheitstraining, beispielsweise beim ADAC oder TÜV.
- Denken Sie darüber nach in Zukunft auf ein Auto zu verzichten. Sie sparen nicht nur Geld,
das Nutzen von öffentlichen Verkehrmitteln ist meist auch stressfreier und sicherer.