Logopäden behandeln Sprach-, Stimm-, Hör- und Schluckstörungen

Die Kunst der Sprache besteht darin, verstanden zu werden – so einst der Philosoph Konfuzius.

Menschen haben die Fähigkeit Sprache zu erwerben, zu erlernen und sie zur Verständigung einzusetzen. Sie sprechen miteinander und setzen dazu ihre Stimme ein. Voraussetzung dafür ist, dass sie in der Lage sind zu hören, ihre Stimme normal entwickelt ist und sie in der Lage sind zu artikulieren, was eine ungestörte Funktion der Mundmuskulatur, wie beim Schlucken, voraussetzt.

Einschränkungen der Kommunikationsfähigkeit

Wer seine Sprachfähigkeit nicht voll entwickeln kann oder verliert, ist gefährdet, ausgeschlossen zu werden: Aus dem Freundeskreis, aus der Gesellschaft, aus dem Beruf. Kinder, deren Sprachentwicklung zu wenig unterstützt wird, bekommen Probleme. Oder Menschen, die stottern. Menschen nach einem Schlaganfall. Menschen, deren Stimme den beruflichen Anforderungen nicht gewachsen ist. Die Einschränkung der Kommunikationsfähigkeit bei Kindern und Erwachsenen kann sich auf „Sprache“, „Sprechen“, „Stimme“ und „Schlucken“ beziehen. Wenn mehrere Bereiche betroffen sind, handelt es sich um komplexe (Kommunikations-)Störungen. Solche komplexen Störungen treten sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen auf. Sie sind oft Folgen angeborener (z. B. Behinderungen) oder erworbener (z. B. Schlaganfall) Störungen. Logopäden/innen repräsentieren den Gesundheits-
fachberuf, der in den Bereichen Prävention, Früherkennung, Früh
förderung, Rehabilitation arbeitet und dort für die Beratung, Diagnostik und Therapie zuständig ist. Logopädinnen sind ebenfalls in freier Praxis tätig.

Schulische Vollzeitausbildung

Die Ausbildung zur Logopäden/in wird bundesgesetzlich über das Gesetz über den Beruf des Logopäden und Ausbildungs- und Prüfungsordnung geregelt. Sie erfolgte bis zur Einführung der Modellklausel (2009) allein an staatlich anerkannten Schulen. Mit erfolgreichem Abschluss der Ausbildung wird die Berechtigung erworben, die Berufsbezeichnung „Logopäde“ zu führen. Damit einher geht der Anspruch als Heilmittelerbringer zugelassen werden zu können, da die Logopädie als Heilmittel anerkannt ist. Bei der schulischen Ausbildung handelt es sich um eine dreijährige Vollzeitausbildung. Sie umfasst eine Mindeststundenzahl von 3840 Stunden, die sich in  theoretischen und praktischen Unterricht (1740 Stunden) und die praktischen Ausbildung (2100 Stunden) unterteilt. Die Inhalte des theoretischen und praktischen Unterrichtes beinhalten medizinische, logopädische, sprachpathologische sowie sozial- und sprachwissen-
schaftliche Bereiche. Die praktische Ausbildung setzt sich aus der Durchführung eigener Therapien unter Supervision, Hospitationen sowie externer Praktika in logopädischen Praxen, Rehabilitationseinrichtungen oder Kliniken zusammen. Darüber hinaus gehören Hospitationen in verschiedenen Einrichtungen und interdisziplinär ausgerichtete Ausbildungsanteile dazu. Den Berufsabschluss bildet die staatliche Prüfung, die aus einem schriftlichen, einem praktischen und einem mündlichen Teil besteht. Die gesetzliche Zugangsvoraussetzung zur Ausbildung bildet ein Realschulabschluss, eine andere gleichwertige Ausbildung oder eine nach Hauptschulabschluss abgeschlossene mindestens zweijähriger Berufsausbildung. Die Statistik aber zeigt, dass die Mehrzahl der Logopäden/innen über Abitur verfügt. Logopäden können ihre eigene Logopädie-Praxis haben oder in einer solchen angestellt sein. Das Gesundheitswesen hält aber noch weitere Tätigkeitsfelder für Logopäden bereit. Häufig findet man Logopäden in Praxen der Psychotherapie, in Hochschulkliniken, in Facharztpraxen oder in Vorsorge- und Rehabilitationskliniken.  Darüber hinaus ergeben sich für Logopäden noch weitere Beschäftigungs-
möglichkeiten – auch fernab von Zentren der Sprach- und Stimmtherapie kann ein Logopäde arbeiten. So werden Logopäden auch in Kindergärten, Grundschulen, in Gesundheitsämtern oder der Alten- und Behindertenhilfe beschäftigt. Ein größeres Tätigkeitsfeld für den Logopäden ist die Arbeit in der Sprachförderung für Kinder mit Migrationshintergrund geworden. che