Fitness und Sport sind kein Privileg der Jugend

In den 1960er Jahren wurde die Fitnessbewegung in Deutschland aus den USA reimportiert und immer stärker auch kommerzialisiert. Die bedeutendsten Ikonen der Fitnessbewegung sind Arnold Schwarzenegger (Bodybuilding) und Jane Fonda (Aerobic). Ein Pionier der Fitnessbewegung in der Schweiz war Jack Günthard. Seine morgendliche Radiosendung „Fit mit Jack” ab 1975 sollte bei den Zuhörern das Gesundheitsbewusstsein fördern. Mit den Olympischen Spielen 1972 wurde die durch den Deutschen Sportbund 1970 gestartete Trimm-dich-Bewegung sehr populär. Ein regelrechter „Fitness-Boom“ setzte in den 1980er Jahren ein. Ein Kennzeichen dieses Booms war die rasant steigende Zahl so genannter „Fitnessstudios“, in denen die Fitnesswilligen gegen Bezahlung trainieren können. Heute sind diese Studios zum Teil in Ketten organisiert. Fitnesstraining ist ein äußerst weit fassbarer Begriff. Jede gesunde sportliche Aktivität ist eine Form von Fitnesstraining, z. B. Training im Sportverein, im Fitnessstudio oder selbst das Vermeiden von Rolltreppen und Aufzügen zugunsten von Treppen – also Bewegung im Alltag. Fitnesstraining beinhaltet meist Ausdauertraining, Krafttraining und Koordinationstraining. Unter Beachtung gesundheitlicher Aspekte mit Berücksichtigung des Alters ist es auch für Kinder und Jugendliche wichtig, ihre Fitness, Koordination und Widerstandskraft zu steigern. „Gesundheit ist ein Zustand des umfassenden körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens – und nicht lediglich das Freisein von Krankheit und Schwäche“ so die Aussage der Weltgesundheitsorganisation (WHO). „Man kann 20 Jahre lang 40 bleiben“, stellte Professor Dr. Dieter Böhmer (Sportmed. Institut Frankfurt/M.) kürzlich bei einem Vortragsabend über Fitness und Seniorensport fest. Dass der Sport nur der Jugend vorbehalten ist, ist schlichtweg falsch. Bei einem täglichen Training von mindestens zehn Minuten bis höchstens einer Stunde bei konstantem Puls 130, wobei auch 140/150 noch nicht gefährlich ist, kann man positive Auswirkungen auf die Gesundheit erzielen: Die Sauerstoffaufnahmefähigkeit, die in einem Alter von 30 bis 70 Jahren nachlässt, kann wieder gesteigert werden, was sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirkt. Die Gefahr von Herzinfarkten durch Blutgerinnsel und Cholesterin wird deutlich vermindert, der Blutdruck wird gesenkt und der Arthrose kann entgegengewirkt werden. Am besten geeignet sind „mittelschwere Belastungen“ wie Bergwandern, Laufen und Radfahren, Sportarten, bei denen mehr als 30 Prozent der Maximalkraft benutzt werden oder aber ein „Ausdauersport mit einer Kraftkomponente“, wie zum Beispiel Schwimmen. Am effektivsten ist das Training unter einem Übungsleiter, da dieser bei der Auswahl der Ausrüstung, bei der Aufstellung eines Trainingsplanes und bei der Aneignung der richtigen Technik behilflich sein kann und für den nötigen „Druck“ sorgt, den so mancher braucht, um nicht vorzeitig zu kapitulieren. Dabei sollte er aber die Freude am Sport nicht nehmen . Fitnessstudios sind längst auch hier anerkannt und der schlechte Ruf von „Muckibuden“ ist längst der „Gesundheitsvorsorge für jedes Alter“ gewichen. Sport verbessert die Gesundheit, die nicht nur körperliches, sondern auch psychisches und soziales Wohlbefinden umfasst und helfen kann, lange aktiv zu sein.                           

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