Im Landkreis Kronach gibt es viele Angebote der Gesundheitsförderung und Prävention. Jedoch sind diese bislang noch nirgends zentral verzeichnet. Im derzeit entstehenden Gesundheitsportal des Landkreises als „Gesundheitsregion plus“ soll die vorhandene Angebotslandschaft möglichst vollständig erfasst und für ein Höchstmaß an Transparenz gesorgt werden. Voraussichtlich in circa sechs Monaten können Bürger auf einem benutzerfreundlichen Online-Portal des Landkreises nach gesundheitsförderlichen Angeboten suchen.
Landrat Klaus Löffler verwies beim Pressegespräch auf die großen Herausforderungen im Bereich des Gesundheitswesens, denen sich der Landkreis gegenübersehe. Umso wichtiger sei eine gute Vernetzung und Zusammenarbeit. Erfreulicherweise wurde der Landkreis Kronach im Mai 2015 mit dem Gütesiegel „Gesundheitsregion plus“ und einer Förderung von rund 227.000 Euro bedacht. Ziel des Projekts ist eine Sicherung der wohnortnahen Gesundheitsversorgung sowie die weitere Etablierung von Gesundheitsförderung und -prävention in der Region. „Mit der neuen – auf die „Gesundheitsregion plus“ aufgesetzten -zentralen Plattform leisten wir hierzu einen weiteren Beitrag“, zeigte sich der Landrat sicher, der auch Vorsitzender der „Gesundheitsregion plus“ ist. Die Daseinsvorsorge sei für den Landkreis ein enorm wichtiges Thema, das man derzeit umfassend im Gesundheits-Ausschuss behandle. Hierfür bündele man alle Kräfte und unternehme gemeinsam sehr viel. Der Landkreis sei dabei insbesondere auf starke Partner angewiesen – so wie die AOK, der er sich gegenüber sehr dankbar für die hohe Förderung zeigte.
Die Hintergrundinformationen zum von ihr seit Juli 2017 betreuten Gesundheitsportal stellte Andrea Hahn M.Sc. Public Health, Geschäftsstellenleiterin der „Gesundheitsregion plus“, vor. „Wir haben eine hohe Breite der Angebotslandschaft und viele Anbieter, aber es fehlt bislang der Überblick“, bedauerte sie. Wichtig sei nach der Freischaltung eine stetige Aktualisierung der Daten, auch im Interesse der Anbieter. Verstärkt wolle man dabei auch die Kommunen mit ins Boot holen, die in ihren Mitteilungsblättern für das neue Angebot werben sollen.
AOK-Mitarbeiter Oliver Skall, der auch dem Gesundheits-Arbeitskreis angehört, sah in dem neuen Angebot auch eine Chance im Bereich Tourismus. Besucher könnten sich schnell und umfassend über die Angebote vor Ort informieren. „Neben dem vhs-Programm ist das AOK-Gesundheitsprogramm der Direktion Coburg eines der traditionellen Medien für Gesundheitsangebote aus der Region. Aber es gibt viele weitere Institutionen und Praxen, die Präventionsmaßnahmen anbieten“, erklärte AOK-Direktor Christian Grebner. Von daher mache es absolut Sinn, die vielfältigen Angebote im Landkreis Kronach auf einer Plattform zu bündeln – weg von einzelnen Flyern und Broschüren. Die AOK habe sich seit vielen Jahren die Prävention auf die Fahnen geschrieben. Stolz zeigte er sich darauf, dass Kronach nun als erster Landkreis in seinem Direktionsgebiet in der Förderung sei. Bayernweit seien dies derzeit 36 Kommunen mit unterschiedlichen Förderungen. Die Förderung setze voraus, dass das Projekt in das Gesamtkonzept „Gesunde Kommune“ eingebettet sei. Dies sei eine folgerichtige und sinnvolle Ergänzung des Präventionsprogramms der AOK Bayern, das bereits bei den Jüngsten in den Kitas beginne. Die Förderung von insgesamt 19.000 Euro für den Landkreis Kronach erstreckt sich vom 1. Oktober 2017 bis zum 31.12.2019. Es entspricht etwa 90 Prozent der Gesamtkosten, die übrigen 10 Prozent trägt der Landkreis. hs
Andrea Hahn informiert über das neue Gesundheitsportal
Es handelt sich dabei um ein Internetportal zur gezielten Recherche nach Angeboten der Gesundheitsförderung und Prävention im Landkreis Kronach. Der Landkreisbevölkerung soll der Zugang zu Informationen zu gesundheitsförderlichen und präventiven Angeboten erleichtert werden. Die Ziele sind eine erhöhte Transparenz der lokalen Angebotslandschaft durch zentrale Bündelung der vorhandenen Anbieter und Angebote, eine erhöhte Inanspruchnahme gesundheitsförderlicher Angebote durch die Bürger sowie die Anregung zu gesünderem Lebensstil. Die Anbieter entsprechender Leistungen registrieren sich über ein Anmeldeformular auf der Plattform und geben dort Auskunft über ihre Angebote. Möglichst viele Anbieter sollen auf das Gesundheitsportal aufmerksam gemacht und zum Selbsteintrag motiviert werden. Wer heute schon Interesse an einem Eintrag hat, kann sich vormerken lassen: E-Mail: info@gesundheitsregion-kronach.de. Sobald die Möglichkeit der Registrierung besteht, erfolgt eine Benachrichtigung. Anbieter können Fitnessstudios, Beratungsstellen, Wohlfahrtsverbände, Sportvereine, Selbsthilfegruppen, Seniorengruppen mit Begegnungsangeboten aber auch gewerbliche Leistungsanbieter sein. Die Bürger erwartet auf dem Internetportal die Möglichkeit, anhand verschiedener Kriterien nach Anbietern und Angeboten aus diversen Themenbereichen (z. B. Ernährung, Bewegung, Entspannung) im Landkreis Kronach zu recherchieren. Es wird außerdem möglich sein, gezielt nach Angeboten in den Kommunen vor Ort und für bestimmte Zielgruppen zu recherchieren. Sowohl für die Bürger als auch für die Leistungsanbieter ist die Nutzung des Dienstes kostenfrei möglich. Projektbeginn ist der 1. Oktober 2017. Dann findet zunächst die Konzeptionierung und Programmierung des Gesundheitsportals statt. Im Frühjahr 2018 werden die Leistungsanbieter kontaktiert und zur Registrierung im Gesundheitsportal eingeladen. Wann genau das Gesundheitsportal letztlich online geht und für die Bevölkerung nutzbar ist, ist stark von der Resonanz der Anbieter abhängig. Angestrebt ist das „Going Online“ für die erste Jahreshälfte 2018. hs