In der Pubertät zur Skoliose-Früherkennung – Ursache häufig unbekannt

Ein asymetrischer Rücken, Probleme mit der Atmung oder Schmerzen bei bestimmten Bewegungen sind nur einige der Anzeichen, die bei einer fortgeschrittenen Skoliose auftreten können. Im Anfangsstadium der Erkrankung hingegen haben nur wenige der Betroffenen körperliche Beschwerden, weshalb die Erkrankung häufig bis zur Pubertät unentdeckt bleibt. Die Skoliose zählt zu den Wachstumsdeformitäten. Sie entsteht und verschlechtert sich während der Jugend in Zeiten verstärkten Körperwachstums, wie zum Beispiel in den pubertären Wachstumsschüben. In etwa 90 Prozent aller Fälle ist die Ursache der Skoliose nicht bekannt. Da sich die Mehrzahl der unbehandelten Skoliosen verschlechtert, kommt der Früherkennung eine herausragende Bedeutung zu. Aus diesem Grund ist für die Skoliose-Früherkennung eine jährlich durchgeführte schulärztliche Vorsorgeuntersuchung im typischen Entstehungsalter der idiopathischen Adoleszentenskoliose zwischen 11. und 13. Lebensjahr bei Mädchen und 12. und 14. Lebensjahr bei Jungen notwendig. Da Vorsorgeuntersuchungen dieser Art in Deutschland nicht zur Routine gehören, ist die Früherkennungsrate der Skoliose hierzulande sehr gering. Hier käme vor allem den Sportlehrern die Aufgabe zu, regelmäßige Skoliose-Screenings durchzuführen und Fehlformen an die Eltern weiterzugeben, damit diese ärztliche Hilfe aufsuchen können.

Durch eine ärztliche Untersuchung lassen sich die Verkrümmung des Rückens und die Ausprägung der Skoliose feststellen. Die notwendigen Behandlungsschritte gegen die Fehlstellung der Wirbelsäule können dann eingeleitet werden. Für die Therapie einer Skoliose kommen verschiedene konservative und operative Maßnahmen in Frage. Gemeinsames Ziel ist es, das Fortschreiten der Skoliose zu schwereren Formen und den damit erfahrungsgemäß verbundenen Folgeerscheinungen (Lungenbeeinträchtigung, Rückenschmerzen etc.) zu verhindern. Maßgeblich für die Therapie einer Skoliose sind die Ursache, das Alter des Patienten sowie der Grad der Fehlstellung und der wahrscheinliche Verlauf der Erkrankung. Die Zielsetzung der physiotherapeutischen Übungen in der Skoliose-Behandlung ist die aktive Aufrichtung der Wirbelsäule mit anschließender muskulärer Stabilisation. Die bekanntesten krankengymnastischen Methoden zur Behandlung von Skoliosen sind im deutschsprachigen Raum die Skoliose-Behandlung nach Katharina Schroth und die Methode Vojta. che