Würziges dunkles Bier ist buchstäblich in aller Munde

Deutschland ereilt zuweilen der Ruf des Landes der Dichter, Denker und Biertrinker. In der Tat steht  das süffige Gebräu aus Wasser, Hefe, Malz und Hopfen ganz hoch in der Gunst der Deut-
schen. Das wird seit 1516 nach dem Bayrischen Reinheitsgebot gebraut und ist seit 1906 für das Deutsche Reich verbindlich.

Die Historie bierähnlicher Flüssigkeiten geht auf die Zeit bis 4.000 v. Chr. zurück. Im 2. Jahrtausend v. Chr. soll es in Babylonien bereits 70 verschiedene Biersorten gegeben haben, die als Grundnahrungs- und Heilmittel „angewendet“ wurden. Die ersten Wirts- und Bierhäuser entstanden im antiken Ägypten.  Kurios ist in diesem Zusammenhang, dass Bierbrauen seinerzeit nur den Frauen vorbehalten und für Männer verboten war.

Später entwickelte sich das Bierbrauen vor allem in den europäischen Klöstern und der Hopfen setzte sich als markanter Bestandteil der Biere durch. Mit der Säkularisierung entstanden schließlich zuerst im Norden, später auch im Süden, speziell in Bayern, viele Brauereien. Die Brauindustrie wurde zu einem prosperierenden Wirtschaftszweig.

Heute gibt es in Deutschland etwa 5.000 verschiedene Biersorten. Gerade in der Herbstzeit ist das Dunkel- und Starkbier angesagt. Das dunkle Bier ist meist ein untergäriges, braunes Bier mit einer Stammwürze von bis zu 13 und einem Alkoholgehalt von bis zu sechs Prozent. Bekannte Sorten sind das dunkle Bockbier, das Schwarzbier, das dunkle Hefeweizen und das Malzbier. Die Starkbiere dagegen müs-
sen mindestens einen Stammwürzegehalt von 16 Prozent und damit auch ei-
nen höheren Alkoholgehalt  aufweisen, worauf auch die Bezeichnung als Starkbier zurückzuführen ist.

Großer Beliebtheit erfreut sich auch das sogenannte Schwarzbier, das sich durch seine vollmundige und malzbetonte Note auszeichnet und bei Männern wie Frauen gleichermaßen Anklang findet. Damit kommt man offenbar zum Bierbrauen in seiner ursprünglichen Form zurück, denn dunkles Bier war der Ursprung des Bierbrauens. Die erste Schwarzbierbrauerei Thüringens ist bereits 1543 erstmals urkundlich erwähnt.

Brauereitechnisch gesehen ist Schwarzbier kein Starkbier, sondern gehört mit einer Stammwürze von mindestens elf Prozent und einem Alkoholgehalt von bis zu fünf Prozent zu den Vollbieren. Die typische tiefdunkle Farbe erhält es durch die Verwendung von dunklen Röstmalzen. Zu den beliebtesten Schwarzbieren Deutschlands zählen das Köstritzer aus Thüringen ebenso wie das Eibauer aus Sachsen sowie das Aiblinger oder das Mönchshof aus Bayern. mhr