Während sich die beiden Stadtoberhäupter Sonnebergs und Neu-stadt bei Coburgs vor nur einigen Wochen noch im Rathaus der Stadt Neustadt bei Coburg zum Jahresauftakt einfanden, so gab es am 16. Februar die Fortsetzung im Gesellschaftshaus der Stadt Sonneberg zum hiesigen Neujahrsempfang. Der Empfang der Stadt Sonneberg war nicht minder gut besucht wie der des Neustadter Rathaus-kollegen, der in Sonneberg als Festredner fungieren durfte.

 

Ein Festredner, Willy Brandt und kluge Worte und Gemeinsam

Mich hatte seine Festrede in Neustadt schon beeindruckt vor Wochen und auch in Sonneberg kam er nicht umhin, ein schönes Willy Brandt Zitat mit im Gepäck dabei zu haben. Es ging um gemeinsam Dinge tun, um zusammen arbeiten an gemeinsamen Themen, was natürlich auch nicht ausschließt, dass jede der beiden Städte durchaus noch ihre eigenen Interessen verfolgen darf. Das halte ich für eine gesunde Einstellung. Was im gemeinsamen Tun jedoch beiden Partnern nützt, sie vorwärts bringt, kluge Ideen heraus bringt, das sollte auch im Auge behalten werden. Die Zeiten haben sich geändert und von den ersten Tagen der offenen Grenzen angefangen, ist Vieles passiert zwischen den beiden Städten. Baulich gesehen sind sie einander in Hönbach näher gekommen, das Wiesenland zwischen Neustadt und Sonneberg ist fast geschlossen, die Menschen pendeln auf dem Weg zur Arbeit schon seit Jahren in beide Richtungen, eingekauft wird hier wie dort. Ich merke das selbst beim Blick in das eigene private Umfeld, wie viel Zeit ich tatsächlich in der fränkischen Nachbarschaft unterwegs bin – wohl auch, weil mir die Mentalität manches Mal etwas näher ist. Und dass das heute nun jeder für sich entscheiden kann, dass es aber auch wichtig ist, dass beide Städte ihre Einzigartigkeit sich erhalten und ein gesundes Miteinander passiert – genau das finde ich am Wichtigsten.

 

Ehrungen und Lob

Anlässlich jedes Neujahrsempfanges wurden wie immer Ehrungen durch die Stadt Sonneberg vorgenommen, für Bürgerinnen und Bürger, die sich auf ihren Gebieten verdient gemacht haben für die Stadt. Die Bereiche, die das in diesem Jahr umfasste, waren sehr vielschichtig, angefangen bei Renate Müller, die als Spielzeugdesig-nerin sich ihren Namen weit über die Stadtgrenzen hinaus gemacht hat bis hin zu den Ortsteilbürgermeistern, die gute Ideen, viel Energie und Arbeit in die Ausrichtung der vergangenen 700 Jahr Feiern gesteckt haben. Eine Stadt lebt weniger vom Stadtkern an sich son-dern viel mehr von und mit den vielen einzelnen Bausteinen, die die Stadt wirklich ausmachen. Der Hönbacher Festumzug zur 700 Jahr Feier ist mir in Bildern noch ein Begriff und auch alle Arbeit, die die Neufanger um Ortsteilbürgermeister Markus Truckenbrodt so über das Jahr in ihr Dorf stecken. Das macht eine Stadt aus, das macht einen Landkreis aus – attraktive Orte, an die es sich lohnt, zu kommen, die das Bild von Heimat, ein zentrales Thema in der Rede des Sonneberger Bürgermeisters, ausfüllen.

 

Ein schönes Fleckchen Erde

Wir leben landschaftlich gesehen an einem so wunderbaren Fleck-chen Erde, mitten im Grünen, wenn nun jeder im Kleinen einfach das tut, was in seinen Kräften liegt, ein schön bepflanzter kleiner Innenstadthinterhof in einem der noch ursprünglichen Handarbeits-läden in der Stadt, ein Hutladen wie aus Großmutters Zeiten mit dem Flair von Welt, ein Dorf auf dem Berg, das gemeinsam anpackt und jedes Jahr um den Königsee aufräumt oder Ostern schmückt,  – diese vielen kleinen Dinge machen eine Region schön und wertvoll. Und wenn eine Stadt mit ihren Chefs das sieht und schätzt, dann ist der Weg gut.