Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 4a aus der Heimatringschule haben sich im vergangenen Schuljahr intensiv mit der Gestalt und den Funktionen einer mittelalterlichen Burg beschäftigt und waren schließlich selbst als Bauherren tätig. Ihre beeindruckenden Ergebnisse sind über die Sommerferien im Coburger Puppenmuseum zu sehen.

Die Idee zum fächerübergreifenden Projekt „Ritterburg“ hatte Klassenleiterin Carolin Deinhardt, die das Thema Mittelalter aus dem Deutschlehrplan mit dem Heimat- und Sachunterricht und dem Fach Kunst verband. Ihren Schülerinnen und Schülern gab sie nur die Grundfläche der Burg aus grünem Tonkarton und blauem Wassergraben sowie die Materialien Korken und Papprollen vor. Einzeln oder in Gruppen entwickelten die Schülerinnen und Schüler Ideen für ihre Burg: „Wir haben erst einmal viele Bilder von Burgen angeschaut und gesehen, dass Zinnen, ein Tor mit Wächtern und Kanonen zur Verteidigung wichtig sind“, berichtet ein Schüler über die Entstehung der Wehranlage, die er gemeinsam mit seinem Banknachbarn gebaut hat. Eine Mädchengruppe erzählt von ihrem Einfall: „Wir haben mit zwei großen Türmen angefangen. Dabei kam uns die Idee, ein Rapunzel-Schloss zu gestalten und an die Türme einen langen, blonden Zopf und Dornenranken zu kleben.“

Eine Gruppe aus fünf Schülern baute eine Doppelanlage mit zwei Burghöfen, denn „die meisten Burgen sind ja sehr groß“. Neben dem großen Burgtor wurde noch eine kleine Tür hinzugefügt: „Schließlich müssen die Bewohner auch mal aufs Klo!“ So wurde auch an die Bedürfnisse von König und Königin sowie der Ritter mit und ohne Rüstung gedacht, die einige Burgen bevölkern.

Alle Burgenbauer entwickelten individuellen Ideen, die es dann natürlich auch galt, umzusetzen und zum Halten zu bringen. Als ganz schön kompliziert erwiesen sich dabei die Zugbrücken, die am Ende aber sogar – dank ausgeklügelten Seilzugsystemen – funktionierten. Über mehrere Wochen wurden insgesamt acht Stunden des Kunstunterrichts für den Burgenbau investiert. Dass sich die Mühe gelohnt hat und sehr anschauliche, kreative Arbeiten entstanden sind, können die Besucher des Puppenmuseums bis zum 12. September sehen.

Die selbst gebauten Burgen befinden sich am Eingang zur Sonderausstellung „Spielzeug – Ritter – Burgen“, die sie hervorragend ergänzen.