Der WSV ist weiterhin beliebt bei den Kunden

Offiziell gibt es ihn ja gar nicht mehr, den Winterschlussverkauf (WSV). Dennoch wirbt der Handel schon seit Tagen wieder allerorts mit hohen Rabatten. Nicht nur saisonabhängige Waren wie Mode und Schuhe werden reduziert, sondern auch Sportartikel, Möbel und sogar Elektronik.

In diesem Jahr startet der freiwillige Winterschlussverkauf (WSV) am 25. Januar, wie der Handelsverband Deutschland (HDE) in einer Presseerklärung mitteilt. Die Kunden können sich auf viele Schnäppchen freuen. Denn der Winter war insgesamt bisher deutlich zu milde, so dass im Handel kaum warme Bekleidung, Mützen oder Handschuhe über die Ladentische gingen. Die Lager der Händler sind demnach noch gut gefüllt. Die Textilhändler räumen ab Ende Januar ihre Vorräte und machen Platz für die Frühjahrs- und Sommermode. Wegen des großen Werbeeffekts und der guten Kundenresonanz beteiligen sich auch Händler aus anderen Bereichen am WSV. So gibt es viele günstige Angebote bei Schuhen, Sportbekleidung, Lederwaren, Heimtextilien, Möbeln sowie in Bau- und Elektronikmärkten. Insgesamt schätzt der Handelsverband Deutschland, dass auch in diesem Jahr wieder etwa drei Viertel der Einzelhändler den großen Werbeeffekt des WSV für sich nutzen werden. Besonders für ländliche Regionen sowie kleinere und mittlere Städte ist der WSV von großer Bedeutung. So auch in der Region zwischen Rennsteig und Mai, in Südthüringen und Oberfranken. Denn  hier unternehmen viele Kunden aus dem Umland gezielte Schnäppchentouren in die nächstgelegenen Innenstädte. Die Schlussverkäufe sind auch nach dem Wegfall der gesetzlichen Grundlage im Jahr 2004 nach wie vor sehr populär und erfolgreich. Deshalb bietet der Einzelhandel Winter- und Sommerschlussverkauf auch weiterhin an.

Der Kunde schätzt den Schlussverkauf weit mehr als es manche Einzelhändler glauben. Eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts Forsa hat ergeben, dass jeder zweite Deutsche plant, den Schlussverkauf für Einkäufe zu nutzen. Ganz oben auf der Liste stehen Bekleidung mit 85 Prozent und Schuhe mit 62 Prozent. Hauptnutzer sind jüngere Frauen, die über 60-Jährigen sind deutlich weniger interessiert. Zudem ist der Schlussverkauf eine Domäne des stationären Handels. 81 Prozent der Umfrageteilnehmer gehen in den lokalen Geschäften auf Schnäppchenjagd. Fazit: Der Schlussverkauf ist vielfach attraktiver als gedacht. che