Schon der Sonnenkönig liebte die pikant gefüllten Pralinen
Pralinen oder Pralinés gelten aufgrund ihrer aufwendigen Herstellung als die Krönung der Chocolatierskunst.
Ein Chocolatier ist ein Konditor oder Confiseur, der sich auf Schokolade spezialisiert hat und Süßigkeiten aus Schokolade, insbesondere natürlich Pralinés kreiert und herstellt. Pralinen sind handgefertigte Kunstwerke, die vor allem wohlschmeckend sein müssen. Als Erfinder der Praline gilt der deutsche Koch von César de Choiseul. César de Choiseul war Graf von Plessis- Praslin, Marschall von Frankreich und Minister des Sonnenkönigs Ludwig XIV., der ihn als Diplomat zur Beobachtung nach Regensburg geschickt hatte. Der Erfinder der Praline benannte sein Konfekt aus Mandeln und Zucker nach seinem Herrn. Das ursprüngliche Verfahren bestand aus dem Eintauchen von Nüssen oder kandierten Früchten in Karamel-Sirup oder auch geformten Marzipanstücken in flüssige Schokoladenmasse. 1912 entwickelte Jean Neuhaus, damaliger Inhaber der „Confiserie et Chocolaterie Neuhaus- Perrin“ in Brüssel, das Verfahren, Metallförmchen mit flüssiger Schokolade auszugießen, mit gehackten Nüssen, Trockenfrüchten, Likör und anderem zu füllen und mit einem Schokoladenplättchen zu verschließen. Nach dem Erkalten konnten die fertigen Pralinen aus den Formen gestürzt werden. Im weiteren Verlauf wurden Maschinen entwickelt, die kleine Schokoladenriegel mit diesem Verfahren füllen konnten. Heute versuchen insbesondere kleine Hersteller – oft auch wieder in Handarbeit – durch hochwertige Zutaten und besondere Füllungen wie Gewürze, frisches Obst oder Teeinfusionen der Praline wieder einen besonderen Wert zu geben. In der Region Oberf ranken gibt es namhafte Pralinenhersteller, die weit über die Grenzen von Deutschland hinaus für ihre Pralinés geschätzt werden. So die Confiserie Burg Lauenstein aus Ludwigstadt und die Confiserie Esther aus Kulmbach. Beide Firmen liefern handgefertigte Pralinen und Schokoladen, die auch für besondere Anlässe hergestellt werden. Die Lauensteiner bieten als kleine Raffinesse einen schokoladigen Gugelhupf als köstliche Praline im Miniformat mit ausgewählten Geschmacksvariationen, wie Espresso, cremiger Eierlikör, dunkler Nougat oder kräftigem Cointreau. Erleben sollte man auch die NEUHEIT aus der Lauenstein Confiserie: Matcha – mit frischer Limette oder feiner Yuzu-Minze, mit würzigem Yuzu-Ingwer oder pur mit bester weißer Schokolade. Hinter dem exotischen Namen Yuzu verbirgt sich eine japanische Zitrusfrucht mit einem ausgeprägten Geschmack aus Limette und einem Hauch Mandarine. Auch die Kulmbacher Confiserie Esther bietet ausgefallene Pralinen. Probieren sollte man zur Jahreszeit passend Lebkuchen Trüffel oder Calvados Trüffel. Eine Besonderheit von Esther sind auch die Schokoladen- Variationen, wie Chilli oder Rosa Pfeffer-Schokoladen. che