Trend hält unverdrossen an

Tattoos sind kein Hobby, sondern ein Lebensstil, so Linda Schult, verantwortliche Redakteurin eines in Deutschland erscheinenden Fachmagazins. Über acht Millionen Deutsche tragen Tattoos, die Körpermalerei erfreut sich wachsender Beliebtheit. Tattoos liegen im Trend: In Europa sind rund zehn Prozent der Bevölkerung tätowiert, bei den 18- bis 27-Jährigen sogar 25 Prozent. Ein Trend, der aber auch bei vielen  Menschen auf Unverständnis stößt. In Lima fand vor kurzem die „Erste Internationale Tagung für Tattoos und Körpermodifikationen“ statt. Der Name ist ein bisschen lang und kompliziert geraten – die Botschaft allerdings ist kurz: Tattoos sind cool, auch in Peru. Einige der bekanntesten Tätowierer der Welt sindangtreten, in Lima gegen Tabus und Diskrimin i e r u n g von Menschen einzutreten, die ihren Körper verändern. „Waren die Körperverzierungen früher vor allem im Gefängnismilieu oder in der Seefahrt weit verbreitet, haben sie heute über die Rockabilly- und Punkbewegung längst die Mitte der Gesellschaft erreicht. Einen großen Anteil daran haben Popstars und Sportler, die mit ihren Körperbemalungen Vorbilder schaffen. „Seit Ende der Neunziger haben Tattoos mehr und mehr den Coolness-Stempel bekommen“, erläutert der Psychologe Dirk Hofmeister von der Universität Leipzig. Die Palette an möglichen Motiven ist heute viel breiter, wie Dirk-Boris Rödel anmerkt, Chefredakteur des „Tätowier-Magazins“. „Es gibt technisch mehr Möglichkeiten, sich individuell auszudrücken – mit Tattoos, die mit den klassischen Motiven nur noch wenig zu tun haben“, so Rödel. Heutzutage sollen Tattoos häufig eine persönliche Geschichte erzählen. Doch es gibt Klassiker unter den Motiven, die immer wieder auftauchen – und dann individuell mit Bedeutung versehen werden. che