Der Landkreis Sonneberg erinnert an das 30-jährige Bestehen seiner Kreisstraßenmeisterei.
Seit nunmehr drei Jahrzehnten kümmert sich das Team der Kreisstraßenmeisterei (KSM) fachmännisch um den Erhalt des Straßennetzes in Verantwortung des Landkreises Sonneberg. Nach der letzten Regulierung und der einhergehenden Abstufung von Landesstraßen ist der Landkreis für Kreisstraßen mit einer Gesamtlänge von rund 105 Kilometern zuständig. Auf diesen Strecken zählen die Sicherung des Verkehrs, die Unterhaltung sowie der Winterdienst zu den vorrangigen Aufgaben der KSM. Aber auch der Einsatz bei Katastrophen und Hochwasserlagen, bei Havarien und Ölspuren muss rund um die Uhr gewährleistet sein. Zudem führt das Team auch viele Arbeiten an landkreiseigenen Liegenschaften wie Schulen, dem Deutschen Spielzeugmuseum, Verkehrsübungsplätzen sowie Sport- und Spielplätzen durch.
Der Sitz der Kreisstraßenmeisterei, die zum Hoch- und Tiefbauamt des Landratsamtes Sonneberg gehört und von hier aus koordiniert wird, ist auf dem Gelände der Staatlichen Berufsbildenden Schule Sonneberg. Leiter der KSM mit insgesamt zehn Mitarbeitern ist Sebastian Hertha.
30 Jahre zuverlässiger Dienst sind willkommener Anlass, um den Männern der Kreisstraßenmeisterei aus Vergangenheit und Gegenwart von Seiten des Landkreises Sonneberg zu danken und auf die Anfänge der Einrichtung zurückzublicken.
Bereits im ersten Jahr nach der deutschen Einheit entschied sich der Landkreis Sonneberg für den Wiederaufbau einer Kreisstraßenmeisterei. Seitdem kümmern sich kreiseigene Mitarbeiter um Fahrbahnzustand, Randstreifenpflege und Winterdienst entlang des Straßennetzes in Zuständigkeit des Landkreises. Mit dem Ende der DDR wurde in unserem Heimatlandkreis ein äußerst marodes Kreisstraßennetz vorgefunden, welches mit einem beträchtlichen Aufwand instandgesetzt und ausgebaut werden musste. Vordergründig waren in den ersten Jahren die Lücken zwischen den alten und den neuen Bundesländern zu schließen, um die wirtschaftlichen und kulturellen Verknüpfungen in unserer fränkisch geprägten Region schnellstmöglich wieder herzustellen. Es sollte wieder zusammen wachsen, was zusammen gehört.
Neustart im ehemaligen Grenzregiment
„In Umsetzung des Beschlusses zum Wiederaufbau der Kreisstraßenmeisterei erfolgte im September 1991 die Übergabe eines Unimog-Geräteträgers mit Anbaugeräten und die Einstellung eines Straßenmeisters, seines Stellvertreters und elf ABM-Kräften. Damit konnte man die Arbeit aufnehmen. Unterstützt wurde unsere KSM dabei durch die befreundete Straßenmeisterei des Landkreises Coburg in Form von verschiedenen Leihgaben sowie der Überlassung von funktionstüchtigen, aber schon abgeschriebenen Geräten wie einem Salzförderband. Hierfür sind wir den Coburger Kollegen noch heute dankbar“, blickt der Leiter des Hoch- und Tiefbauamtes des Kreises, Martin Hausdörfer zurück.
Die KSM fand in der einstigen Wache des ehemaligen Grenzregiments 801 in Sonneberg-Steinbach ein geeignetes Domizil. Das Team der `ersten Stunde` hatte vor allem für schlaglochfreie Kreisstraßen und einen zuverlässigen Winterdienst zu sorgen. Mit viel Engagement und Ehrgeiz haben sich die Kollegen der Kreisstraßenmeisterei seit 1991 an die Arbeit gemacht, sichere und normgerechte Straßen zu schaffen.
Große Investitionen in Straßennetz und Ausstattung
Mit erheblichen Investitionsmitteln des Landkreises wurden die Grundlagen für die notwendige Ausstattung geschaffen, die bis zum heutigen Zeitpunkt ergänzt und komplettiert wurde. Insgesamt belaufen sich die Anschaffungen notwendiger Technik und Gerätschaften bis heute auf rund 2,15 Millionen Euro. Vor allem aber wurde natürlich in die Kreisstraßen selbst investiert. Von 1991 bis 2021 flossen rund 15,9 Millionen Euro in das Straßennetz – vom grundhaften Ausbau bis hin zur Errichtung bzw. Erneuerung von Brücken und anderen Ingenieurbauwerken. Für die Unterhaltung der Kreisstraßen sowie die Sicherung des Straßenwinterdienstes und der Straßenoberflächenentwässerung wandte der Landkreis Sonneberg zudem rund 6,5 Millionen Euro Straßenunterhaltskosten auf.
Arbeit, die sich sehen lassen kann
Verkehrssicherung bei jedem Wetter, schnelle Reaktion bei besonderen Ereignissen und ein hoher körperlicher Einsatz unter teilweise außergewöhnlichen Bedingungen bestimmen die Arbeit der Kollegen der Kreisstraßenmeisterei, zu denen in den vergangenen 30 Jahren auch elf Auszubildende zählten. „Vieles, was heute bei einer fachkundigen Befahrung der Kreisstraßen sichtbar wird, ist das Ergebnis einer kontinuierlichen und kompetenten Betreuung des Kreisstraßennetzes. Bei den jährlichen Verkehrsanalysen der Verkehrspolizei der Polizeiinspektion Sonneberg zählen die Kreisstraßen seit Jahren zu den sichersten Verkehrswegen – was sicherlich auch ein Stück weit Verdienst unserer Straßenwärter ist“, führt Uwe Buhmann als zuständiger Sachgebietsleiter Tiefbau der Kreisverwaltung aus.
Dank und Wertschätzung
Lob und anerkennende Wort für die rührigen Kümmerer findet auch der amtierende Landrat, Jürgen Köpper: „Der Landkreis Sonneberg ist stolz darauf, für seine Bevölkerung und Einrichtungen eine schlagkräftige und engagierte Kreisstraßenmeisterei vorhalten zu können. Sie leisten bei Wind und Wetter nicht nur für den Winterdienst und den Erhalt der Kreisstraßen zuverlässige Arbeit, sondern auch unbürokratisch bei der Sanierung und Pflege vieler anderer Liegenschaften unserer Heimat. Dafür danke ich allen aktuellen wie ehemaligen Kollegen unserer KSM herzlichst.“