Seit 25 Jahren ist die Pallotti-Secondary School in Tansania die Partnerschule des AG. Der Christliche Entwicklungsdienst (CED) als Projektpartner vor Ort stellt sicher, dass die Unterstützung zielgenau und ungeschmälert ankommt. Da traditionelle Fundraising-quellen während der Pandemie weggefallen sind, mussten kreative Ideen gefunden werden, um auch in Pandemiezeiten die Förderung aufrecht zu erhalten: Mit den aktuell übergebenen 6000 Euro können für acht junge Frauen Lernchancen für ein Jahr finanziert werden.
Während der Corona-Pandemie ist so einiges auf der Strecke geblieben- die Kontakteinschränkungen und Hygienemaßnahmen hemmen den persönlichen Austausch und machen zahlreiche Veranstaltungen und Events unmöglich. Dies gilt für das öffentliche Leben genauso wie für die Schulen, die nach der langen Phase des Distanzunterrichts intensiv mit dem Aufholen von Lernrückständen beschäftigt sind. Auch am Arnold-Gymnasium haben in den letzten beiden Jahren wichtige Gemeinschaftsprojekte wie das Arnoldinische Schulfest, der L.A.U.F. für Tansania und der Weihnachtsbasar nicht stattfinden können. Dies ist schade für die Schulgemeinschaft vor Ort in Neustadt, umso mehr, weil ein Großteil der Erlöse dieser Veranstaltungen der tansanischen Partnerschule zugutekommt. Seit 1997 besteht die Partnerschaft des Arnold-Gymnasiums zur Pallotti-Secondary School, die es in einer ländlichen Region Mädchen ermöglicht, im Anschluss an die Grundschulzeit eine weiterführende Schule mit Internat zu besuchen.
Pandemiebedingt mussten in diesem Jahr neue Ideen gefunden werden, um das Engagement weiterzuführen. Der vorweihnachtliche Basar am AG, traditionell am ersten Advent, wurde so unter der Leitung der Organisationschefinnen Frau Kiesewetter und Frau Prößdorf und ihrem Bastelteam zu einem vorweihnachtlichen Straßenverkauf auf dem Pausenhof. Besonderen Einsatz zeigte Familie Höflich, deren Sohn Ben die 6. Jahrgangsstufe besucht. Sie produzierten Gewürzmischungen, die über verschiedene Kanäle als kleines Weihnachtsgeschenk vertrieben wurden und 315 € zum Gesamtergebnis beisteuerten. Natürlich fiel im Sommer auch der Spendenlauf für Tansania aus. Dem ersatzweise erfolgten Spendenaufruf kamen viele Familien nach und zeigten so die Verbundenheit der Schulgemeinschaft. Ein Teil des Gesamtbetrags wäre tatsächlich ohne die Pandemie gar nicht möglich gewesen, denn das P-Seminar von Frau Rose steuerte seine Überschüsse aus dem Verkauf von selbstgefertigten Mund-Nase-Bedeckungen bei, so dass insgesamt 6.000 Euro an Frau Göbel, der Koordinatorin des CED übergeben werden konnten. Für das dauerhafte Engagement des AG auch in schweren Zeiten, bedankte sie sich von Herzen bei den Lehrerinnen und Lehrern am Arnold-Gymnasium: „Das soziale Engagement das hier vermittelt wird, das Bewusstsein um die Verantwortung auch für andere ist alles andere als selbstverständlich“. Die Förderung, die über die Jahre von Neustadt nach Tansania geflossen ist, habe die Region verändert. Schließlich wählten viele der Absolventinnen der Pallotti-School soziale Berufe, wie Krankenschwester oder Lehrerinnen, was schlussendlich der Entwicklung der gesamten Region zugutekommt. Mit den jetzt übergebenen Geldern lassen sich Internatsbesuch und Unterricht für acht Mädchen ein Jahr lang finanzieren.
CED: Der Christliche Entwicklungsdienst, kurz CED genannt, wurde im Jahr 1992 von der Tropenärztin Dr. med. Susanne Pechel gegründet. Von Jahr zu Jahr wuchs die Zahl der Helfer, Spender und Hilfsprojekte beständig an, so dass der CED im Jahr 2005 in eine Stiftung überführt wurde. Heute zählt der CED deutschlandweit rund 2.000 aktive Förderer und 200 ehrenamtliche Helfer, die durch private Spenden und Hilfsaktionen humanitäre Hilfe in den Projekten in Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa ermöglichen.
Pallotti-Secondary School: Drei Pallottiner-Schwestern starteten 1990 mit dem Aufbau einer Schule in einer der ärmsten Provinzen Tansanias. Aus einfachsten Anfängen und seit 1999 unterstützt auch durch den CED hat sich eine Mädchenschule entwickelt, auf der sich heute fast 500 Schülerinnen auf die Mittlere Reife und ihr Abitur vorbereiten. Ziel der Schule ist es, die Mädchen zu selbstbewussten Menschen zu erziehen, die aufgrund ihrer Bildung Verantwortung für ihr eigenes Leben übernehmen können. Seitdem es die Pallotti-Secondary School in Siuyu gibt, hat sich der Lebensstandard enorm verbessert, denn die meisten der ehemaligen Schülerinnen sind erwerbstätig. Ehemalige Schülerinnen tragen als Lehrerinnen, Krankenschwestern, Gesundheitshelferinnen oder auch Ordensschwestern zur Entwicklung ihrer Region und ihres Landes bei.