Bundesländerübergreifende Corona-Hilfe in Südthüringen und Oberfranken

Derzeit unterstützt die Bundeswehr mit 22 Soldatinnen und Soldaten das Landratsamt Sonneberg sowie Alten- und Pflegeeinrichtungen im Kreisgebiet. Ferner stehen der Behörde drei Spezialisten des Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr in beratender Funktion beiseite. Möglich wurde dies durch die zügige Bewilligung entsprechender Hilfeleistungsanträge des Landkreises Sonneberg durch das Landeskommando Thüringen der Bundeswehr.

Seit Dezember 2020 unterstützen, wie auch schon in der ersten Welle der Corona-Pandemie, zehn Bundeswehr-Soldaten das Gesundheitsamt bei der Ermittlung von Kontaktpersonen. Schwerpunkt ist die Nachverfolgung von Infektionsketten vor Ort. Zudem sind zehn weitere Soldaten als sogenannte „helfende Hände“ in Senioren- und Pflegeeinrichtungen des Landkreises eingesetzt, in denen es zu Ausbruchsgeschehen kam und in Folge akute Personalengpässe bestehen. 

Seit eineinhalb Wochen stehen der Gesundheitsbehörde auch zwei IT-Scouts zur Verfügung. Diese helfen dem Landratsamt bei der Implementierung neuer Softwarelösungen zur effektiveren Aufgabenerfüllung im Gesundheitswesen. 

Ebenso wurde ein dritter ärztlicher Hilfseinsatz durch das Kommando Territoriale Aufgaben gebilligt. Der dreiköpfige Spezialistentrupp, bestehend aus zwei Fachärzten (Mikrobiologie und Allgemeinmedizin) und einem Epidemiologen vom Bundeswehr-Standort München, besuchte Mitte der Woche drei Einrichtungen zur Pflege und Betreuung im Kreisgebiet. Dabei standen die Experten dem REGIOMED Seniorenzentrum „Wohnen im Alter“ sowie den zusammengehörenden Betreuungseinrichtungen „Lebenshilfe Neuhaus am Rennweg“ und „Rennsteig Werkstätten“ beratend im Kampf gegen das Coronavirus zur Seite. Im Wesentlichen diente der konstruktive Austausch auf Fachebene dazu, wie die sozialen und medizinischen Einrichtungen ihre zu Betreuenden, Bewohner bzw. Patienten und ihr Personal noch besser vor der Pandemie schützen können.

Teil zwei des Besuchs diente der Unterstützung bei der Einführung des vom RKI empfohlenen Systems SORMAS, welches besonders zum Kontaktpersonenmanagement im Zuge der Epidemiebekämpfung entwickelt wurde. In enger Zusammenarbeit mit den IT-Scouts und der IT-Abteilung des Landratsamtes können durch die Nutzung des neuen Systems alle mit der Kontaktpersonennachverfolgung verbundenen Aufgaben schneller gelöst werden, um Infektionsketten frühzeitig zu entdecken und zu unterbrechen und die Ausbreitung des Coronavirus auf diese Weise einzudämmen.

Durch das bundesländerübergreifende Wirken der drei Spezialisten des Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr konnte rasch der Kontakt zu einem im Nachbarlandkreis Lichtenfels eingesetzten IT-Soldaten hergestellt werden. Auch hier leisten Bundeswehr-Soldaten bei der Gesundheitsbehörde Hilfe und konnten erste Erfahrungen mit der Nutzung von SORMAS, das in Bayern flächenendeckend eingeführt wurde, sammeln und weitergeben. Diese grenzüberschreitende Hilfe spiegelt nicht nur den Zusammenhalt untereinander wider, sondern wird auch der starken Verbundenheit von Südthüringen und Oberfranken mit dem gemeinsamen Ziel der Pandemie-Bekämpfung gerecht. Letztere ist angesichts der in der Region gemeinsam betriebenen REGIOMED-Kliniken umso wichtiger.

Die Corona-Amtshilfe ist der größte Hilfeleistungseinsatz in der Geschichte der Bundeswehr. Die Unterstützung im Rahmen der zivil-militärischen Zusammenarbeit fußt auf aktuell fünf aktiven Hilfeleistungsanträgen, die über das Kreisverbindungskommando Sonneberg erfolgreich beim Landeskommando Thüringen beantragt wurden. „Großer Dank gilt der Bundeswehr, insbesondere für die schnelle Organisation und unbürokratische Hilfeleistung“, erklärt Landrat Hans-Peter Schmitz und fährt fort: „Einsätze wie diese spenden Hoffnung und Vertrauen in dieser angespannten Lage, die wir nur gemeinsam und nicht ohne die Hilfe der Bundeswehr meistern können“.

Aktuelle Informationen und wichtige Hinweise zur Coronavirus-Lage finden Sie unter www.kreis-sonneberg.de.