Judenviertel eng mit Coburger Geschichte verbunden
Wie in zahlreichen anderen Städten auch, hatten die Juden während des Mittelalters in Coburg ihr eigenes Wohnviertel mit den dazugehörigen Gassen. Das Coburger Judenviertel lag westlich des inneren Judentors. 1321 wird es zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Die 1393 erwähnte Judengasse hatte sicher früher einen anderen Namen. Sie reichte vom Markt bis zum inneren Judentor. Die anschließenden Gassen bis zur Judenbrücke hießen „Vor dem Judentor“. Auch die Kleine Judengasse wird zeitweise als solche genannt. 1875 wurde die heute gültige Benennung der Gassen eingeführt. Um 1900 werden bei Erdarbeiten am Hause Judengasse 50 menschliche Knochen und eine Grabplatte gefunden. Der Bereich zwischen Markt und Judentor ist größtenteils mit repräsentativen, dreigeschossigen, traufseitigen Bürgerhäusern bebaut. Der äußere Abschnitt bis zum Äußeren Judentor (bei Judengasse 50) gehörte zur westlichen Vorstadt. Hier sind noch etliche zweigeschossige, traufseitige Häuser des 18./19. Jahrhunderts vorhanden. Das Haus Judengasse 50 wurde kürzlich aufwendig renoviert und saniert. In Parterre befindet sich das Café Babbel, das vielen Coburgern noch als „Der kleine Muck“ bekannt sein dürfte. Das Café Babbel ist in privater Hand, arbeitet aber weiterhin eng mit dem Kinderzentrum Domino zusammen. Das Haus Judengasse 50 ist ein weiteres Schmuckstück der Coburger Innenstadt geworden.