Bereits über 100 Partner zum Auftakt im neuen Netzwerk für Menschenrechte und Demokratie „Wir sind bunt: Coburg Stadt und Land!“

Auch im Coburger Land gibt es nunmehr ein breites gesellschaftliches Netzwerk für Menschenrechte und Demokratie „Wir sind bunt: Coburg Stadt und Land!“ Bereits zur Gründungsveranstaltung in der „Lernwerkstatt Frieden“ in Meeder, Landkreis Coburg, haben sich dem Netzwerk rund 100 Privatpersonen und Institutionen angeschlossen. Sie treten damit gemeinsam „für Toleranz und Zivilcourage“ ein und machen deutlich, „Fremdenfeindlichkeit, Ausgrenzung und Gewalt haben bei uns keinen Platz“. Im Rahmen der offiziellen Gründung wurden Dekan Andreas Kleefeld, Landrat Michael Busch, Coburgs 2. Bürgermeister Norbert Tessmer, Kreisjugendrings-Vorstandsmitglied Alexandra Kemnitzer sowie Ilhan Birinci für die Türkisch-Islamische-Gemeinde Coburg zu gleichberechtigten Sprechern gewählt. Die Geschäftsstelle ist beim Regionalmanagement Coburger Land angesiedelt, das auch zusammen mit dem Evangelischen Dekanat Coburg die Initiative zur Gründung gegeben hatte. 

Eingeladen in die Lernwerkstatt Frieden waren interessierten Bürgerinnen und Bürger, Institutionen und Organisationen, die Toleranz und ein friedliches Miteinander in Coburg Stadt und Land fördern wollen. Über 70 Personen sind dieser Einladung gefolgt und zeigten zur Freude der Initiatoren deutlich Flagge. Diese überaus positive Resonanz lässt sich besonders vor dem Hintergrund des verhinderten NPD-Parteitages in Rottenbach erklären. Durch die kurzweilige Veranstaltung in der in den bunten Farben des Netzwerks geschmückten Aula führte als Moderator Thomas Apfel von Radio EINS. Landrat Michael Busch, der 2. Bürgermeister der Stadt Coburg Norbert Tessmer sowie Dekan Andreas Kleefeld eröffneten zusammen mit Regionalmanager Stefan Hinterleitner in einem lockeren Interview den inhaltlichen Teil und legten ihren persönlichen Antrieb dar, sich für dieses neue Netzwerk zu engagieren.

Landrat Michael Busch bekräftigte dabei, wie wichtig es ist, als Gemeinschaft zusammenzustehen und radikales Gedankengut bereits im Keim zu ersticken. Dass sich dieses Thema durch alle Bevölkerungsschichten und Altersklassen zieht, machte als Vertreterin des Kreisjugendrings Coburg, Saskia Thomas, in ihrem eindrucksvollen, bewegenden und sehr authentischen Beitrag deutlich. Bereits Kinder und Jugendliche müssen ein Bewusstsein für ein friedliches und tolerantes Miteinander entwickeln, so ihr Postulat. Nur so könne die Gesellschaft auf der Basis demokratischer Grundwerte auch in Zukunft gedeihen.

Nach den organisatorischen Programmpunkten – wie der Wahl der Netzwerksprecher sowie der Verabschiedung von Leitbild und Organisationsstatut – unterzeichneten in einem symbolischen Akt alle Netzwerkpartnerinnen und –partner das Leitbild auf einem großen Transparent. Dazu wurden Schilder mit dem Aufdruck „Wir sind dabei!“, bunte Buttons und Schals mit dem Netzwerklogo verteilt.

Die gelungene Veranstaltung ermutigte nahezu alle Gäste, einen Aufnahmeantrag auszufüllen und damit den ersten Schritt zu tun, sich als neue Netzwerkpartnerinnen und Netzwerkpartner zu engagieren. Allerdings machte Regionalmanager Stefan Hinterleitner aus der Erfahrung der letzten Aktionen deutlich, dass das Netzwerk für Menschenrechte und Demokratie nur durch ein aktives Einbringen seiner Mitglieder die hoch gesteckten Ziele wird erreichen können. Auch in Zukunft wünscht er sich daher motivierte Bürgerinnen und Bürger mit vielen Ideen und Anregungen und ebenso großer Tatkraft, die das Ziel haben, eine bunte Gesellschaft zu fördern und aktiv zu leben. 

Denn für die nähere Zukunft hat sich das neue Netzwerk bereits einiges vorgenommen. So soll die in Regensburg sehr erfolgreich ins Leben gerufene Kampagne „Hier werden Nazis nicht bedient“ in Coburg Stadt und Land umgesetzt werden. Weiter geplant sind eine Lesung aus dem Bestseller-Roman „Er ist wieder da“ mit anschließender Diskussion sowie eine weitere Vorführung des Undercover-Films aus der Rechtsrockszene „Blut muss fließen“ im Coburger Rosengarten als Open Air-Kino. Und auch über Projektschultage wird bereits nachgedacht.

Weitere Informationen erteilt gerne das Regionalmanagement Coburger Land (Lauterer Straße 60, 96450 Coburg) entweder telefonisch unter 0 95 61 / 514 – 412 oder per E-Mail: mail@coburger-land.de. Außerdem entsteht aktuell unter www.coburg-ist-bunt.de eine Homepage des Netzwerks, über die auch Leitbild, Organisationsstatut und Aufnahmeanträge abgerufen werden können.