120.000 Zuschauer besuchen jährlich die Veranstaltungen im Landestheater Coburg

In wenigen Wochen wird die neue Spielzeit 2014/ 2015 beginnen. Übrigens die fünfte Spielzeit unter Intendant Bodo Busse. „Die ganze Welt ist eine Bühne und alle Frauen und Männer bloße Spieler“, heißt es bei Shakespeare. 

Mit dem künstlerischen Leitungsteam wurden einige Werke für die neue Spielzeit ausgewählt, die auch das Theaterleben und die Kraft der Fantasie auf unterschiedliche Weisen thematisieren, erläutert Busse und führt an, dass mancher Albtraum des Lebens erst durch die therapeutische Kraft des Theaters bewältigt werden kann.

Die Theatertradition in Coburg reicht länger zurück als bis zur Gründung des Herzoglichen Hoftheaters im Jahre 1827. Bereits im 16. Jahrhundert sind die ersten Aufführungen in Coburg nachgewiesen. Herzog Albrecht ließ 1683 im Zeughaus einen Theatersaal errichten, in dem Wanderbühnen gastierten. Unter Herzog Ernst Friedrich wurde 1764 das vorhandene Ballhaus, das sich an der Stelle der heutigen Arkaden auf dem Schlossplatz befand, zum Theater umgebaut. Hier gründete Herzog Ernst I. 1827 das Herzogliche Hoftheater mit eigenem Ensemble. Im Jahre 1840 schließlich konnte ein Theaterneubau fertig gestellt werden – so wie man das Haus heute kennt.

1845 weilte fast der gesamte europäische Hochadel in Coburg. Die Stadt wurde inzwischen von Herzog Ernst II. regiert, der sich auch als Schauspieler und Komponist in seinem Hoftheater einen Namen machte. Man traf sich im Hoftheater, dessen Bau man durch großzügige Spenden mitfinanziert hatte.

Das Coburger Hoftheater und heutige Landestheater war bei vielen Künstlerpersönlichkeiten ein hochgeschätzter Ort. Die finanzielle Grundlage des Dreispartenhaus (Musiktheater, Schauspiel, Ballett) mit 230 festen und etwa 100 nebenberuflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bildet ein 1920 in Zusammenhang mit dem Anschluss Coburgs an Bayern geschlossener Staatsvertrag. Darin verpflichtet sich der Freistaat als neuer Eigentümer, u. a. 40 Prozent der „Fehleinnahmen“ zu übernehmen und die Stadt Coburg verpflichtet sich, das Landestheater Coburg auf seiner bisherigen künstlerischen Höhe fortzuführen. Vom Beginn des Herzoglichen Hoftheaters bis heute sind in Coburg über 200 verschiedene Opern, 150 Operetten und Musicals, zahlreiche Ballettaufführungen sowie weit über 700 Theaterstücke zur Aufführung gelangt. In dem mit drei Rängen ausgestatteten Zuschauerraum finden 550 Besucher Platz. 1985 wurde in der ehemaligen herzoglichen Reithalle eine Studiobühne eingerichtet. Dieses Theater in der Reithalle verfügt über 99 Zuschauerplätze und eine Probebühne.

Die rund 280 eigenen Aufführungen in 15 Inszenierungen im Großen Haus sowie die Aufführungen und Veranstaltungen im Theater in der Reithalle werden jährlich von über 120.000 Zuschauern besucht. Auch finden regelmäßig Sinfoniekonzerte des Philharmonischen Orchesters Landestheater Coburg statt. Hinzu kommen Gastspiele in Bamberg, Bayreuth und Erlangen, sowie bei den jährlich an einem anderen Ort stattfindenden bayerischen Theatertagen.