Viele Erwachsene haben Probleme mit dem Lesen und Schreiben – auch in Sonneberg sind rund 1.700 Personen betroffen.
Zeitung lesen, Notizen für die Kinder schreiben, im Büro E-Mails verschicken – für viele Erwachsene in Sonneberg sind diese Alltagshandlungen kaum zu überwindende Hürden. Um auf Hilfsangebote aufmerksam zu machen, kommt das ALFA-Mobil des Bundesverbandes Alphabetisierung und Grundbildung e.V. (BVAG) am 05.05.2022 nach Sonneberg. Von 10 bis 14 Uhr wird es auf dem Hanns-Arthur-Schoenau-Platz in Sonneberg stehen.

„Viele Menschen sprechen uns spontan an und informieren sich über Kursangebote vor Ort“, sagt Projektleiterin Friederike Risse. Deshalb arbeitet das bundesweit tätige Projekt mit lokalen Ansprechpartnern zusammen. In Sonneberg besucht das ALFA-Mobil den Landvolkbildung Thüringen e.V., der auch Grundbildungskurse anbietet: Eine Schreibwerkstatt, in der es einmal wöchentlich um schriftsprachliche Herausforderungen im Berufsalltag geht, ein offenes Beratungsangebot für verschiedenste Belange wie Anträge, Rechnungen oder das Ausfüllen von Formularen sowie einmal im Monat einen offenen Treff für Betroffene, Interessierte und Angehörige. Am Aktionstag können die Mitarbeiterinnen der Landvolkbildung Thüringen e.V. Interessierten Informationen zum lokalen Kursangebot geben.

„Die besten Botschafter für Kurse sind natürlich Kursteilnehmer selbst“, sagt Projektmitarbeiterin Susann Günther. Deshalb werden viele der Aktionen von (ehemaligen) Betroffenen begleitet. Viele erzählen, dass sie lange gebraucht haben, bis sie sich zum Lernen in einem Kurs entschlossen haben. Im Kurs werden sie nicht nur sicherer im Lesen und Schreiben, sondern steigern auch ihr Selbstvertrauen. In Sonneberg begleitet Lernbotschafterin Ute Holschumacher das ALFA-Mobil, die selbst erst als Erwachsene richtig Lesen und Schreiben gelernt hat.

Am ALFA-Mobil informieren die Mitarbeiter des BVAG im Rahmen der Kampagne „Besser lesen und schreiben macht stolz.“ bundesweit zum Thema Analphabetismus in Deutschland. Mit den ALFA-Mobil-Aktionen sollen Betroffene sowohl direkt als auch indirekt über eine breite Öffentlichkeit angesprochen werden. Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.