Eine 20-jährige Erzieherin „darf“ in diesem Jahr das Kronacher Christkind sein

 

Der Erzählung nach kommt das Christkind zu Weihnachten und bringt ohne gesehen zu werden die Weihnachtsgeschenke. Es wird häufig als blondgelocktes Kind mit Flügeln und Heiligenschein dargestellt. Die engelsgleiche Darstellung hat ihren Ursprung vermutlich in weihnachtlichen Umzugsbräuchen und Krippenspielen, bei denen häufig eine Engelsschar von einem „Christkind“ angeführt wurde.

 Das Christkind ist heute, wie der Weihnachtsmann oder der Nikolaus, eine Symbolfigur des weihnachtlichen Schenkens. Erwachsene erzählen ihren Kindern, dass es im Allgemeinen ungesehen an Heiligabend oder in manchen Regionen auch in der Nacht zum 25. Dezember in die Häuser kommt und die Weihnachtsgeschenke bringt. Früher kam oft eine engelsgleiche Christkind-Darstellerin zur Bescherung in die Familien und mancherorts besteht dieser Brauch auch heute noch. In den letzten Jahren wurde das Christkind immer mehr zu Werbezwecken verwendet, besonders oft als Mädchen mit blondem Haar und blauen Augen. Nicht nur Nürnberg hat sein berühmtes Christkind, sondern auch Kro-nach hält an diesem Brauch fest.

„Christkind sein zu dürfen ist eine große Freude für mich“, sagt die Kinderpflegerin Lara Schug. Beim Kronacher Weihnachtsmarkt wird sie besonders oft für Kinder da sein und ihnen Geschichten vorlesen. „In die strahlenden Augen der Mädchen und Buben schauen zu können, wenn das Christkind kommt, darauf freue ich mich besonders“, so Christkind Lara. Die gebürtige Kronacherin hat sich auf eine Zeitungsanzeige hin beworben und „ich wurde ausgewählt“, strahlt sie. Bei einem Besuch in „ihrem“ Kindergarten in Dörfles, dem integrativen Montessori Kindergarten, öffnet sie selbst die Tür und der Besucher weiß sofort, ich habe das Christkind vor mir, eben ganz klassisch: blaue Augen, goldblonde Haare und ein strahlendes Lächeln, das auch innere Zufriedenheit spiegelt. „Ja, es ist mein Traumberuf, den ich erlernen durfte“, so die 20-jährige. War es doch ein kleiner Schicksalsschlag innerhalb der Familie, der schon früh ihren Berufswunsch unterstrich. Die 18-jährige Schwester von Lara hat das Down-Syndrom und ist auf die Hilfe der Familienmitglieder angewiesen. Besonders Schwester Lara steht ihr immer zur Seite, sobald die Schwester Unterstützung braucht. In der integrativen Montessori-Einrichtung kann Lara Schug ihr Wissen um das Leben von Kindern mit Behinderungen weiter ausbauen. Neben ihrem Traumberuf, den sie als Lebensaufgabe bezeichnet, hat Lara noch ein Hobby: Ihre sechs Huskies. Mit denen ist sie viel unterwegs. Tiere liegen ihr ebenso am Herzen wie Menschen. „Mit meiner Mama unterstütze ich eine Tierschutzorganisation. Wir kümmern uns um herrenlose Tiere“, erzählt Lara.

Vielfältig sind die Aufgaben des Christkindes. Denn nicht nur beim Kronacher Weihnachtsmarkt wird das Christkind präsent sein, auch weitere Aufgaben stehen auf dem Terminplan. So wird das Christkind natürlich auch den Montessori-Kindergarten besuchen und Heiligabend die Bewohner des Seniorenheims überraschen. Auch im Krankenhaus steht am 12. Dezember ein Besuch des Christkindes an. Am 21. Dezember werden in der Kronacher HypoVereinsbank Kinder beschenkt. Auch diese Aufgabe übernimmt das Christkind. Während des Weihnachtsmarktes findet auch eine Sprechstunde des Christkindes statt. Hier können alle Kinder ihre Wunschzettel abgeben. Die wichtigste Aufgabe ist natürlich der feierliche Prolog zur Eröffnung des Kronacher Weihnachtsmarktes, der vom Christkind vorgetragen wird. Hier wird Lara umgeben sein von kleinen Engelchen, die schon genauso der Adventszeit entgegen fiebern, wie auch das große Christkind. Die Eröffnung findet am 29. November um 18 Uhr auf dem Marienplatz statt.

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