Noch knapp sechs Wochen dann öffnet sich in Tettaus Festhalle wieder der Vorhang. Die Neue Tettauer Theatergreuppe e.V. bringt das Kultstück „Im weißen Rössel“ auf die Bühne.
TETTAU Noch ist die Bühne leer. Als Kulisse dienen bei den Proben alte Stühle und eine Leiter, diese soll später das weltbekannte Hotel und Gasthaus „zum weißen Rössl“ darstellen. Bühnentechniker Wolfgang Heinz ist damit beschäftig auszumessen und Zeichnungen anzuferti-gen wo was hinkommen wird.
Im Hotel Zum weißen Rössl ist Hochsaison. Das Personal ist überfor-dert, Zahlkellner Leopold beruhigt die unzufriedenen Gäste. Weniger Erfolg mit seinem Charme hat er bei seiner Chefin Joseph Vogel-huber, bei der er Annäherungsversuche macht. Diese jedoch weist ihn zurück: Sie ist verliebt in den Berliner Rechtsanwalt Dr. Otto Siedler, einen langjährigen Stammgast, der für den Nachmittag erwartet und dann herzlich von ihr begrüßt wird. Sein Erscheinen wird auch von einem anderen Gast ungern gesehen: Der Fabrikant Wilhelm Giesecke, nur auf Drängen seiner Tochter Ottilie hier im Urlaub und von Josepha nur unzureichend für die Gegend begeistert, hat gegen ihn und dessen Mandanten, seinen Erzkonkurrenten Sülzheimer, einen Prozess verloren. Leopold weigert sich, einen Blumenstrauß von Josepha auf das Zimmer Dr. Siedlers zu bringen, und gesteht ihr seine Liebe. Sie streiten sich, und Leopold wird gekündigt. Da sich als Gast auch noch Kaiser Franz Joseph I. ankündigt, ist Josepha gezwungen, Leopold wieder einzustellen, um genug Personal zu haben. Als er jedoch den Kaiser begrüßen soll, kommt es fast zum Eklat: Josepha erscheint am Arm von Dr. Siedler, und der eifersüchtige Leopold gerät in Rage.
Als einen absoluten Zufall bezeichnet Benjamin Baier Vereinsvor-sitzender, künstlerlischer Leiter und „Leopold“ im Theaterstück „Im weißen Rössel“ die Tatsache, dass die Kolleginnen und Kollegen der Kronacher Werkbühne das selbe Stück und dann auch noch an den gleichen Spielterminen aufführen. Ein Problem sieht man darin in Tettau allerdings nicht. Wir sind ein Laienensemble. Unsere Gäste kommen in der Regel aus dem näheren Umkreis. Wir werden hoffentlich den Kollegen in Marktrodach keine Gäste wegnehmen und umgekehrt. Dennoch verlaufen sich nach Tettau auch weitge-reiste Theaterfreunde. Schließlich tourte die Tettauer Theatergruppe schon mehrfach durch Oberfranken. In den 80iger Jahren spielte man unter anderem im Kronacher Gefängnis. Seite drei Jahren besteht eine gewissen Freundschaft mit dem SPD Ortsverein Ebersdorf bei Coburg. Dort gastierte das Ensemble bereits zwei mal. Auch das „weiße Rössel“ wird heuer dort aufgeführt. Besonders aber durch die Inszinierung des Weihnachtsmusicals „Das besondere Weihnachtsfest des Eberneezer Sgrooge“ machte sich die Tettauer Theatergruppe über den Landkreis hinaus einen Namen. Susanne Statnik aus Buch am Forst, mittlerweile ein mit ihrer Familie ein Stammgast in Tettau lobte die Aufführung „es war schöner als am Landestheater“.
Karten für das „weiße Rössel“ gibt es bei Brigittes Moden am Marktplatz in Tettau. Infohotline: 09269-9513 bb