Der zum vierten Mal wiedergewählte Neustadter OB Frank Rebhan strebt nicht nach „Höherem“

Am letzten Januar-Sonntag waren über 12.000 Wahlberechtigte der Stadt Neustadt bei Coburg aufgerufen, einen neuen Oberbürgermeister zu wählen.

Zur Wahl standen neben dem seit 18 Jahren im Amt tätigen OB Frank Rebhan auch Mitbewerber aus allen Parteien, die im Stadtrat vertreten sind. Frank Altrichter trat für die CSU an, Marc Holland für die Freien Wähler und Thomas Büchner für die ÖDP. Das Ergebnis, das be­reits um 18.30 Uhr feststand, als alle 24 Wahlkreise und die Briefwahl ausgewertet waren, ergab für Frank Rebhan, den Amtsinhaber, ein sehr deutliches und von vielen so nicht erwartetes Ergebnis. Die Wahlbeteiligung lag bei 63,57 Prozent und da­mit leicht höher als bei der OB-Wahl 2007. Zwei Drittel aller Wähler bestätigten Rebhan in seinem Amt. Rebhan ist seit 1995 Chef im Neustadter Rathaus. Seine neue Amtszeit wird sieben Jahre dauern, um in Bayern bis zum Jahr 2020 alle Kommunalwahltermine an­zupassen.

 

Ihr Wahlerfolg war ja sehr deutlich, trotz drei Mitbewerbern. Hatten Sie mit einem solchen Ergebnis gerechnet?

Frank Rebhan: Ich habe mich an Spekulationen über den Wahl­ausgang im Vorfeld nicht beteiligt. Die Entscheidung hatte lediglich der Souverän, also die Neustadterinnen und Neustadter, zu treffen. Mandatsträger sollten so viel Demut haben, das Auszählen der Stimmen am Wahlabend abzuwarten. Ich habe mich dann über ein solch tolles Ergebnis riesig gefreut. Das gibt mir viel Rückhalt für die kommenden Jahre.

Bestätigt wird ja damit vom Wähler, dass Sie Ihre Arbeit für Neustadt in den vergangenen Jahren gut gemacht haben. Welche größeren Vorhaben stehen jetzt an?

Frank Rebhan: Das Schöne an meinem Amt ist, dass jeder Tag neue, unvorhergesehene Herausforderungen bringt. Aber kon­kret in der Planung haben wir jetzt die notwendigen Veränderungen in der Kernstadt, also am Arnoldplatz, am Markt und um ihn herum sowie die Einrichtung einer Kulturwerk-statt in der ehemaligen Patzschke-Immobilie. Das sind die ganz großen Vorhaben für die nächsten Jahre. Aber insgesamt ist das nur ein kleiner Auszug aus vielen Bereichen, die wir angehen werden.

Ihre Frau hat am Wahlabend angekündigt, mit Ihnen Ur­laub auf Mallorca machen zu wollen. Konnten Sie sich schon auf einen Termin einigen?

Frank Rebhan: Leider nein. In den nächsten Wochen habe ich einfach zu viel zu tun. Derzeit haben wir aber einen längeren Urlaub im Sommer an­gedacht.

Was die Leser auch interessiert: Werden Sie in sieben Jahren noch einmal antreten? Dann sind Sie ja erst 60 Jahre alt und im besten Politikeralter.

Frank Rebhan: Jetzt bin ich ja gerade erst mal für sieben Jahre gewählt worden. Ich habe gelernt, dass man in der Politik nicht so lange vorausplanen darf. Ich werde also dann entscheiden, wenn es soweit ist und es hängt von vielen Umständen ab, z. B. von der eigenen Ge­sundheit. Jetzt freue ich mich auf die nächsten sieben Jahre.

Was glauben Sie, wird Chris­tian Ude den Wechsel in Bayern schaffen und Ihren Erfolg für die SPD fortsetzen?

Frank Rebhan: Da gilt die gleiche Antwort, wie auf die erste Frage. Das werden wir getrost den Wählerinnen und Wählern in Bayern überlassen. Wünschen würde ich es mir!

Werden Sie, wenn Ude es schaffen sollte, weiterhin in Neustadt bleiben oder steht „Höheres“ im Land an?

Frank Rebhan: „Höheres“ hätte ich schon des Öfteren anstreben können. Ich habe aber viel zu gerne für und in meiner Stadt gearbeitet, als dass ich einen Wechsel wirklich ernsthaft in Erwägung gezogen habe.

Sie haben in Neustadt, im Rathaus und im Stadtrat eine positive Atmosphäre geschaffen, die auch vom politischen Gegner nicht nur akzeptiert sondern auch anerkannt wird. Wird dieser Kurs weiter beibehalten?

Frank Rebhan: Selbstverständlich will ich diesen Kurs weiter beibehalten, weil er der Stadt dient und weil wir tatsächlich eine ganze Menge kluger Stadträte haben. Wenn ich sehe, wie viel Kollegen ihre Zeit verschwenden müssen mit unnützen, kleinlichen oder bösartigen Auseinandersetzungen, dann glaube ich schon, dass unser Weg ein guter ist.

Von Seiten der CSU wurde Ihnen im Wahlkampf Amtsmüdigkeit vorgeworfen. Wie geht ein OB, der so überzeugend im Amt bestätigt wurde, damit um?

Frank Rebhan: DIE CSU hat mir ganz sicherlich keine Amtsmüdigkeit vorgeworfen. Wie sollte sie auch? Dass es aber auch in der CSU den einen oder anderen so genannten Hardliner gibt, dafür können die vernünftigen Leute in der CSU nichts. Sie müssen sich nur mal anschauen, wer das im Einzelnen war. Es lohnt sich nicht, dass ich mich darüber aufrege. 

amadeus wünscht Ihnen für Ihre kommende Amtszeit alles Gute! Dankeschön!