Friedrich Rückert als Dramatiker und Texte zu Armenien; Lesung am 20. Mai 2022 um 19.00 Uhr im Kunstverein Coburg
Den Schlusspunkt der „Armenischen Kulturtage“ anlässlich der diesjährigen Verleihung des Coburger Rückertpreises setzen Stadtbücherei, Landestheater und Kulturabteilung der Stadt Coburg mit einer Lesung am Freitag, 20. Mai 2022 um 19.00 Uhr im Saal des Kunstvereins. Unter dem Titel „Im Winter war ich nach Armenien verschlagen …“ wird Friedrich Rückert als Dramatiker vorgestellt.
Rückert hat keine literarischen Übersetzungen aus dem Armenischen hinterlassen, aber er hat sich mit einer Epoche der armenischen Geschichte, der Spätantike, beschäftigt und ein bisher nicht aufgeführtes Trauerspiel geschrieben: „König Arsak von Armenien“. Lilian Prent und Hans Ehlers vom Landestheater lesen Ausschnitte daraus. Rückerts Leidenschaft für das Armenische war wenig ausgeprägt – 1841 empfand er die Sprache in einem Brief als „noch abscheulicher als das vorige Mal“. In seinen „Mailiedern 1838“, denen auch der Titel der Veranstaltung entnommen wurde, beschreibt er die armenischen „Lettern“ als „scharfeckig, steif und kraus“.
Neben einem kurzen Überblick über die bewegte Geschichte des Landes wird an die Vertreibung und den Massenmord an den Armeniern in Augenzeugenberichten und Texten aus Franz Werfels „Die vierzig Tage des Musa Dagh“ und Edgar Hilsenrath erinnert. Mit William Saroyan kommt ein Autor der armenischen Diaspora in Amerika zu Wort.
Textauswahl und Moderation haben wieder Edmund Frey und Brigitte Maisch übernommen. Die Pianistin Emilya Gabrelyan wird Stücke armenischer Komponisten beitragen.
Der Eintritt ist frei; Platzreservierung über Stadtbücherei 09561/89-1420 oder stadtbuecherei@coburg.de