Der Lions Club Kronach führte auch heuer wieder zum gestrigen Faschings-Auftakt eine Krapfen-Verkaufsaktion durch. Fast 5.400 Krapfen wurden kartonweise geordert. Der Erlös kommt verschiedenen sozialen Zwecken zugute.

Kronach- Es ist ein unvergleichlich leckerer Duft, der an diesem Freitagmorgen das Büro von Realschul-Direktor Uwe Schönfeld durchzieht. Zwei Kartons á 24 pudergezuckerte, mit Hiffenmark gefüllte Krapfen stehen hier parat, um in der ersten Pause vom Kollegium „verputzt“ zu werden.

Die süßen Schmalzgebäcke gehören zum Faschingsauftakt dazu – Das dachte man sich auch seitens des Lions Clubs Kronach, der nach – dem großen Erfolg der beiden Vorjahre – heuer erneut einen großen „Krapfenschmaus“ durchführte. Ziel der damit bereits zum dritten Male durchgeführten Hilfsaktion war es auch heuer, möglichst viele Krapfen für einen guten Zweck an den Mann beziehungsweise an die Frau zu bringen. Die Krapfen konnten im Vorfeld kartonweise zum Preis von 29 Euro bestellt werden. Und auch heuer machten wieder unzählige große wie kleine Firmen, Behörden und Ämter, Institutionen sowie Einrichtungen wie Schulen und Kindergärten gerne von diesem wohlschmeckenden Angebot Gebrauch – so wie erstmals auch die Siegmund-Loewe-Realschule in Kronach.

Am gestrigen Freitag begaben sich dann neun Lionsfreunde höchstpersönlich bereits frühmorgens ab 6 Uhr in ihren eigenen Pkws auf ihre ausgearbeiteten Touren, um die Leckereien pünktlich zum Frühstück zu ihren Abnehmern zu bringen. „Wir waren wieder im ganzen Landkreis unterwegs – auch in benachbarten Landkreisen und heuer sogar auch in Neuhaus-Schierschnitz, also in Südthüringen“, erzählen Präsident Stefan Pfadenhauer, der auch für die Organisation des „Krapfenschmauses“ im Vorfeld verantwortlich gezeichnet hatte, sowie seine Lionsfreunde Prof. Dr. Dr. Hans Hablitzel und Karol J. Hurec. Die Krapfen hatte man wiederum wie in den Vorjahren vom Backhaus Müller bezogen, dem der Lions Club Kronach sehr für sein großes Entgegenkommen und die tolle Unterstützung dankte. Bereits um 2 Uhr in der Nacht hatten die tüchtigen Bäcker und Bäckerinnen mit der Zubereitung der süßen Köstlichkeiten begonnen und hierfür eigens eine zusätzliche dritte Arbeitsschicht eingelegt, um den 5.400 Krapfen „Herr zu werden“. „Uns war es wichtig, dass der Auftrag an ein heimisches Unternehmen ging, um dieses zu unterstützen“, betont Pfadenhauer.

Die Krapfen werden in der Regel von den Chefs bezahlt, die sie dann an ihre Belegschaft austeilen. Mit dabei war auch in diesem Jahr die Sigmund-Loewe-Realschule Kronach. Hier hatte Direktor Uwe Schönfeld zwei Kartons für sein Team in Auftrag gegeben und ihnen damit einen genussvollen Faschings-Auftakt bereitet. „Es ist schön, wenn ich meinem Kollegium damit etwas Gutes tun kann. Das mache ich sehr gerne“, bekundete der Direktor. Dass dies noch in Verbindung mit einem guten Zweck erfolge, sei umso schöner. Das großartige Engagement des Lions Club Kronach für den Landkreis und darüber hinaus zu unterstützen, sei ihm eine große Freude.

Der stattliche Erlös kommt in diesem Jahr vier Hauptprojekten zugute. So wird man – als Landkreis-Projekt – die überfällige Renovierung des Gottschalk-Gartens auf dem LGS-Gelände angehen. Als Landkreisprojekte finanziert man die Errichtung eines Lehmbackofens und eines offenen Klassenzimmers mit einer Überdachung im Freien für die Grundschule Wilhelmsthal sowie das Sponsoring für zwei – noch auszuwählende – Grundschulen des Projekts „Klasse 2000“ auf jeweils vier Jahre. Als internationales Projekt finanziert der Club einen neuen Trinkwasser-Brunnen in Benin in Schwarzafrika, eines der ärmsten Länder der Welt. Es sei nicht ungewöhnlich, dass die Menschen dort manchmal bis zu 35 Kilometer lange Fußmärsche auf sich nehmen müssten, um Wasser aus dem nächsten Brunnen zu holen. Durch den Bau von Brunnen könne – so Pfadenhauer – die Situation vor Ort in vielfältiger und insbesondere auch nachhaltiger Art und Weise verbessert werden. „Bislang werden ja dort oftmals die Kinder zum Wasserholen gebraucht. In dieser Zeit können sie dann nicht in die Schule“, weiß Pfadenhauer. Gebe es aber einen Brunnen vor Ort und die Fußmärsche entfielen, bliebe ihnen die Zeit für einen Schulbesuch – Schlüsselwort „Bildung“ als Voraussetzung für eine spätere Ausbildung und Ausübung eines guten Berufes. Dabei hoffte er sehr, dass sich auch seine Nachfolger ebenfalls den Brunnenbau auf die Fahnen schrieben, um damit die gesamte dortige Region nach vorne zu bringen.

Den „Krapfenschmaus“, der auch von anderen befreundeten Lions Clubs durchgeführt wird, finden die Verantwortlichen eine besonders schöne Aktion; könne man damit doch vielen Menschen eine Freude bereiten – den Belegschaften, die sich über leckere Krapfen freuen können und natürlich den Empfängern der Erlöse. Dass der Termin mit dem Tag des Heiligen St. Martin zusammenfällt, der ja sehr viel Gutes getan habe, ist umso schöner. Den „Krapfenschmaus“ wird es auch in Kronach weiterhin geben, ist man sich seitens der Lionsfreunde einig – und auch Direktor Uwe Schönfeld kündigt an, auch im nächsten Jahr „selbstverständlich“ wieder leckere Krapfen zu ordern. hs