
Der alljährliche Ehrenpreis von Landrat Oswald Marr für einen erfolgreichen und engagierten Gartenbauverein des Kreisverbandes für Gartenbau und Landschaftspflege Kronach ging heuer nach Ludwigsstadt. Bei der Ludwigsstädter Schule wurde ein Maronenbaum gepflanzt.
Ludwigsstadt- Beherzt greifen die Viertklässler an diesem kalten Morgen zu Rechen, Spaten, Schaufeln und Co. Einige trauen sich sogar an die Handsäge, um Stützpfähle auf die richtige Länge zu bringen. Für alle gibt es mehr als genug zu tun, um ihren neuen Maronenbaum beim Eingang des Schulgrundstückes in die Erde zu bringen. Und so einfach wie „Loch graben, Baum rein, fertig!“ ist das Baumpflanzen natürlich nicht. So braucht man zunächst eine große Pflanzgrube, in die der Wurzelballen gesetzt wird. Diese Arbeit war im Vorfeld – auch angesichts des harten Bodens – schon von Maschinen erledigt worden. Dann wird der Baum ausgerichtet, langsam mit Boden verfüllt und vorsichtig angetreten. „Fertig“ strahlen die kleinen Gärtner. Ob sie ganze Arbeit geleistet haben, wird sich schon im kommenden Jahr zeigen, wenn der Baum hoffentlich Früchte trägt. Gut, dass die Jungen und Mädchen bei ihrer anstrengenden Arbeit tatkräftige Unterstützung von einigen „Promis“ erhalten. So packen Landrat Oswald Marr, Ludwigsstadts Bürgermeister Timo Ehrhardt sowie Peter Kratkai und Karl Heinz Kirsch seitens des Obst- und Gartenbauvereins Ludwigsstadt tüchtig mit an.
Mit der Baumspende würdigt der Landrat das vorbildliche Engagement der Ludwigsstädter Gartler für Natur und Umwelt. So hatte die rührige örtliche Gemeinschaft unter Leitung von Kratkai und dessen Stellvertreter Kirsch in diesem Jahr den „Tag der offenen Gartentür“ in Ludwigsstadt ausgerichtet und auch einige ihrer Mitglieder waren als Landkreis-Sieger hervorgegangen. Als Dank und Wertschätzung hierfür erfolgte nun bei – so Kratkai – „für eine Baumpflanzung eher unüblichen Temperaturen“ die morgendliche Pflanzaktion. Wie dieser ausführte, habe man sich innerhalb seines Obst- und Gartenbauvereins bewusst für einen Maronenbaum entschieden. Hierfür gebe es mehrere Gründe – keineswegs nur aufgrund der Namensähnlichkeit mit seinem Spender, sondern auch, weil die Schüler die leckeren Esskastanien rösten und essen könnten. Der Standort an der Schule für diesen großkronigen – bereits zehn Jahre alten – Laubbaum sei ideal. „Der Baum wird nach 20 Jahren etwa 20 Meter hoch. Direkt an der B 85 oder im Innenstadtbereich wäre das ungünstig“, erklärte Kratkai.
Marr betonte, dass die diesjährige Ausrichtung des „Tages der offenen Gartentür“ in Ludwigsstadt ein besonderes Aushängeschild für den Landkreis Kronach gewesen sei, mit dem man viele Menschen für die gärtnerischen Arbeiten habe begeistern können. Er dankte den Ludwigsstädtern für die viele Mühe, die sie sich für diesen Tag gemacht hätten – aber auch für ihre Tatkraft das ganze Jahr über. So mache sich der örtliche OGV seit vielen Jahren in vorbildlicher Art und Weise um die Gestaltung und Pflege des öffentlichen „Grüns“ in Ludwigsstadt verdient. Dieses Engagement unterstütze er sehr gerne. „Die Idee eines Maroni-Baums gefällt mir sehr gut“, lachte er über die Namensähnlichkeit. Er selber esse auch sehr gerne geröstete Maronen auf dem Weihnachtsmarkt, die sich die Kinder nun in der Schule selbst zubereiten könnten. Er hoffte, dass die Schüler den Tag immer in guter Erinnerung behalten würden und später auch ihren eigenen Kindern, wenn diese dann die Schule besuchten, davon erzählten. Hier bei der Schule, in der auch biologische Zusammenhänge sowie Natur und Umwelt auf dem Stundenplan stünden, habe man für den Baum einen sehr guten Standort gefunden.
Ludwigsstadts Bürgermeister Timo Ehrhardt (SPD) zeigte sich ebenfalls sehr erfreut. Der Baum, der ab sofort Schüler, Lehrer und andere Vorbeikommende schon von weitem als Blickfang „grüße“, stelle eine große Bereicherung und Verschönerung des Stadtbildes dar. Der Tag werde wohl als Mar ( r ) oni-Tag in die Geschichte der Schule wie auch Ludwigsstadts eingehen. Ehrhardt, die Gartler sowie die Rektorin Ulrike Schmidt und die stellvertretende Schulleiterin Birgit Hermann dankten dem Landrat für die großzügige Baumspende. Auf ganz besonders schöne Art und Weise sagten die Viertklässler dem Landrat selbst Danke. So trugen sie von ihnen selbst verfasste Baum-Geschichten vor – niedergeschrieben in einem „Baumgeschichten“-Buch, das sie Marr als Geschenk machten. hs





