In der Helios Frankenwaldklinik wurde vergangenen Freitag ein zweites Herzkatheterlabor (HKL) offiziell eingeweiht, womit das über 3,6 Mio. € teure Investitionsprojekt seinen feierlichen Abschluss fand. Nach Umzug und Kapazitätserweiterung steht am Standort Kronach nun modernste Technik und somit optimale Voraussetzungen für eine Vielzahl von minimalinvasiven Eingriffen am Herzen bereit. In direkter Nachbarschaft zu Zentraler Notaufnahme, Radiologie und OP bietet die Klinik ein umfassendes Therapiespektrum, von dem insbesondere ältere Patientinnen und Patienten in der Umgebung profitieren können.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind deutschlandweit immer noch die häufigste Todesursache. Sobald das menschliche Herz von Durchblutungsstörungen betroffen ist, muss es schnellstmöglich behandelt werden. In einem Herzkatheterlabor werden Untersuchungen der Herzkranzgefäße mittels Katheter durchgeführt. Dies kann beispielsweise bei Herzinfarkt, koronarer Herzkrankheit (Einengung der Herzkranzgefäße), angeborenem Herzfehler oder Herzmuskelerkrankungen notwendig sein. Bei einem akuten Herzinfarkt zählt jede Sekunde. Durch den Umzug und die Etablierung eines zweiten HKL sind nun die medizinischen Angebote des kardiologischen Fachbereichs vereint und notfalls auf schnellstem Weg zugänglich. Dies kann im Klinikalltag entscheidend sein, wenn beispielsweise während eines planmäßigen Eingriffs ein Notfall die Klinik erreicht. 

Der Bedarf für die neuen modernen Untersuchungs- und Behandlungsräume war aufgrund der hohen Auslastung der Klinik gegeben. Mit der Kapazitätserweiterung stellt sich die Frankenwaldklinik auf die bereits heute absehbaren Ansprüche der Region ein. „Durch die künftig steigende Anzahl älterer Patient:innen und immer komplexeren Möglichkeiten der Herzuntersuchungen ist die Investition von über 3,6 Millionen Euro zukunftsweisend,“ so Klinikgeschäftsführer Georg Thiessen. Damit ist nicht nur die Anzahl von nun zwei Herzkatheterlaboren gemeint, welche die Wartezeiten verkürzt und mehr Flexibilität bei Notfällen ermöglicht.  Dr. Mudather Gailani, Chefarzt der Kardiologie, freut sich besonders über die technologische Modernisierung des kardiologischen Fachbereichs, mit der sein Nachfolger Mohmmad Hamadneh „beste Untersuchungsbedingungen vorfindet und höchste diagnostische Qualität sicherstellen wird.“ Das neue System sei speziell für effiziente Arbeitsabläufe entwickelt und die Bildgebungstechnologie biete eine ausgezeichnete Darstellung bei äußerst niedriger Strahlendosis.

Dr. Brühl, der gemeinsam mit Dr. Singh weiterhin ein eigenes Herzkatheterlabor in der angrenzenden Gemeinschaftspraxis betreibt, freut sich ausdrücklich auf die künftige Zusammenarbeit und den fachlichen Austausch mit Dr. Hamadneh und der

kardiologischen Fachabteilung der Helios Frankenwaldklinik. „Unsere kardiologische Gemeinschaftspraxis wird in der nächsten Zeit einen neuen Kooperationsvertrag mit der Helios Frankenwaldklinik abschließen.“ Durch die Verzahnung ambulanter und stationärer Angebote könne die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Region nochmals verbessert werden. “In diesem Zusammenhang möchte ich mich auch ganz herzlich bei Landrat Klaus Löffler bedanken, der die Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen der Frankenwaldklinik und unserer Praxis aktiv vorangetrieben hat.“

Auch Landrat Klaus Löffler begrüßt die Investitionen der Frankenwaldklinik und betont nochmal die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit ambulanter und stationärer Angebote. „Durch Kooperationen können die Stärken im Landkreis gebündelt werden. Von einer Verzahnung der Versorgungangebote profitieren letztlich alle kardiologischen Patientinnen und Patienten in der Region.“

Die Umbaumaßnahmen und die Erweiterung dauerten insgesamt ein Jahr, wobei die Verfügbarkeit von Herzkatheteruntersuchungen in der Frankenwaldklinik dabei durchgehend gewährleistet war. Maßgeblich zu verdanken sei dies auch der reibungslosen Zusammenarbeit mit den Partnern der Klinik und den beauftragten Baufirmen, von denen auch viele aus dem Landkreis Kronach stammen, so VAMED-Bauleiter Sebastian Keim.

Klinikgeschäftsführer Georg Thiessen dankte bei der Einweihung nochmals allen Beteiligten des Projektes. „Durch das neue hochmoderne Herzkatheterlabor können wir einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Herzinfarkt-Versorgung im Landkreis und der Region leisten,“ so Thiessen. Nach der Segnung am Freitag hatten die Gäste, darunter viele niedergelassene Hausärzte, lokale Notärzte und Sanitäter die Möglichkeit, die Räumlichkeiten zu besichtigen und mit dem Team der Kardiologie in Austausch zu gehen. Die Kolleginnen und Kollegen zeigten sich beeindruckt von der modernen Technik und den umfangreichen diagnostischen Möglichkeiten im Haus.