Aktion Bergfried: Das Spendenziel ist überschritten

Über 20.000 Euro haben die Coburger gespendet, damit ein ganz besonderes Stück Burggeschichte ihrer Veste dauerhaft sichtbar bleiben kann. Am 5. September beginnen die Bauarbeiten rund um den Bergfried.

„Das Spendenziel in Höhe von 20.000 Euro ist in dieser Woche überschritten worden“ – Für diese Botschaft erhält Hans-Herbert Hartan am Mittwochabend spontanen Applaus. Die Förderer der Coburger Landesstiftung und die Kunstsammlungen der Veste Coburg hatten zu einem „Dankeschön-Abend“ für die Teilnehmer an der Spendenaktion zur Sicherung der Grabung rund um den Bergfried geladen. Der Förderverein und die Kunstsammlungen riefen im Juni die Kampagne „Aktion Bergfried“ ins Leben. Durch bürgerschaftliches Engagement sollte eine Finanzierungslücke in einer Baumaßnahme geschlossen werden, die das Ziel hat, einen historisch wie optisch höchst interessanten Ausgrabungsbefund für die Besucher der Veste dauerhaft sichtbar zu erhalten. Zu dem Befund gehören unter anderem die Grundmauern des wohl ältesten Bergfriedes der Burganlage des 12./13. Jahrhunderts.

Der 1. Vorsitzende der Förderer der Coburger Landesstiftung Hans-Herbert Hartan und der Direktor der Kunstsammlungen, Dr. Klaus Weschenfelder dankten den Sponsoren und Förderern für die rege finanzielle Unterstützung. In der kommenden Woche sollen die Bauarbeiten am Grabungsareal im östlichen Burghof beginnen. „Ab 5. September wird die Baustelle eingerichtet“, erklärte Dr. Klaus Weschenfelder. Die Anzahl der Spender in Höhe von bislang 63 hält er für bemerkenswert: „Dass sich so viele Menschen angesprochen fühlten hat gezeigt, dass die Veste mit einem solchen Anliegen von einer breiten Basis der Coburger unterstützt wird“, so Dr. Klaus Weschenfelder.

Bei Führungen in der Grabungsstelle konnte Dr. Alfred Geibig die rund 50 geladenen Gäste vor Ort auf die Besonderheiten der Ausgrabung aufmerksam machen. „Auf Fotos und Abbildungen ist das nur schwer vermittelbar“, so Dr. Klaus Weschenfelder. Die von den Kunstsammlungen der Veste Coburg veranlasste Ausgrabung im Jahr 2005 brachte an dieser Stelle spektakuläre Mauerreste zutage, die das Wissen um die Baugeschichte der Burganalage um wesentliche Erkenntnisse bereicherten. Um die Befundsituation provisorisch zu sichern, wurde damals über der Grabung ein Holzdach angebracht. Im Zusammenhang mit der Erschließung der Gedeckten Batterie, in der im Frühjahr 2017 ein Artilleriemuseum eröffnet wird, muss dieses Holzdach nun weichen.

Nach den Sicherungsarbeiten an der Grabungsstelle wird sich den Besuchern an dieser Stelle ein besonders authentisches Stück Burggeschichte eröffnen. (Cornelia Stegner)