Der Hauptteil der reformationsgeschichtlichen Bestände der Kunstsammlungen ist weltweit in bavarikon zugänglich

Auch wenn der Name etwas anders vermuten lässt: Beim diesem „Moritzpfennig“ handelt es sich um eine kostbare, vergoldete Medaille. 1544 in Leipzig angefertigt, gehört sie als „Dreifaltigkeitsmedaille“ heute zum bedeutenden reformationsgeschichtlichen Bestand der Kunstsammlungen der Veste Coburg. Ihr Initiator, Herzog Moritz von Sachsen, zielte mit ihrem Bild- und Textprogramm auf die Aussöhnung von Katholiken und Protestanten ab. Zusammen mit rund 750 weiteren Objekten aus reformationsgeschichtlichem Kontext im Bestand der Kunstsammlungen der Veste Coburg kann der prachtvolle „Moritzpfennig“ nun erstmals online besichtigt und erforscht werden – rund um die Uhr und weltweit. In bavarikon, dem Portal zur Kunst, Kultur und Landeskunde des Freistaats Bayern, wurde damit am 23. Oktober die umfangreichste reformationsgeschichtliche Sammlung Deutschlands als ständige, virtuelle Präsentation zugänglich gemacht. Für rund ein Drittel der Objekte, zu denen Autographen, Bildnisse, Graphiken, Skulpturen, Münzen und Medaillen aus der Zeit der Reformation ebenso wie Objekte der Luther-Memoria, Gedenkmedaillen und graphische Serien zum Leben Luthers vom 17. bis zum 20. Jahrhundert gehören, stehen Erläuterungen zur Verfügung.

„Erstmals wird Fachleuten und interessierten Laien weltweit der Zugang zu dieser hoch bedeutenden und differenzierten musealen Sammlung zur Reformationsgeschichte in Deutschland barrierefrei ermöglicht. Darauf können wir stolz sein“, freut sich Dr. Klaus Weschenfelder, der Direktor der Kunstsammlungen der Veste Coburg. Florian Sepp, Leiter der Geschäftsstelle von bavarikon, ist für die Präsentation des umfangreichen Coburger Bestandes aus München nach Coburg gekommen. „Coburg ist mit Augsburg der wichtigste Ort der Reformationsgeschichte in Bayern“, betont Sepp. Die Zusammenarbeit mit den Institutionen in Coburg – neben den Kunstsammlungen stellen die Landesbibliothek und das Staatsarchiv hochwertige Digitalisate in bavarikon zur Verfügung – bezeichnete er als „Musterbeispiel dafür, was eigentlich geht“. Rund 230.000 Objekte insgesamt stünden aktuell in dem Portal sowohl einer breiten Öffentlichkeit als auch Wissenschaftlern in digitaler Form zur Verfügung. Nicht zuletzt die virtuelle Ausstellung „Martin Luther und die frühe Reformation in Bayern. Anhänger, Gegner, Sympathisanten“, die seit dem Frühjahr 2017 online ist, habe bavarikon einen Nutzer-Zuwachs von 75 Prozent beschert. Mit den Digitalisaten aus Coburger Beständen bleibt das Thema Reformation in Form einer virtuellen Präsentation in bavarikon auch nach Ende der erfolgreichen Bayerischen Landesausstellung „Ritter, Bauern, Lutheraner“ medial präsent. (Cornelia Stegner, M.A.)

https://www.bavarikon.de/object/BSB-CMS-0000000000002269