Mit einer digitalen Vernissage ist der Workshop „Mein innerer Garten“ zu Ende gegangen.
Kunst, Gesundheitsförderung und Museum: Wie geht das zusammen? Noch dazu als reines Online-Format? Der zweite Workshop der Kunstsammlungen der Veste Coburg im Rahmen von „Gesund mit Kunst“ schenkte sieben Teilnehmerinnen aus ganz Deutschland ein eindrückliches Erlebnis. Vom 9. bis zum 13. November begaben sie sich auf eine spannende Reise zu alten Kunstwerken und zu sich selbst. Das Workshop-Team bestand aus der Kursleiterin und Kunsttherapeutin Claudia Dedden aus Leverkusen, der Kinder- und Jugendpsychologin Felicitas Harke aus Coburg und Cornelia Stegner, die den Bereich Bildung und Kommunikation in den Kunstsammlungen der Veste Coburg betreut.
Täglich für zwei Stunden per Videokonferenz miteinander verbunden, erstellten die Teilnehmerinnen gemeinsam Bilder von ihrem inneren Garten. Der innere Garten ist ein imaginierter Rückzugsort. Der Begriff wird zum Beispiel in der Traumatherapie angewendet. Während des Workshops wechselten sich angeleitete Meditationen, kunsttherapeutische Übungen, psychologische und kunsthistorische Reflektionen ab. Ausgewählte Garten-Darstellungen aus den Kunstsammlungen der Veste – eine Zeichnung des Coburger Theatermalers Max Brückner (um 1900), eine Paradiesszene aus der spätmittelalterlichen Schedel‘schen Weltchronik und das Gemälde „Maria auf der Rasenbank“ von Hans Burgkmair dem Älteren (um 1500) – gaben Anregungen und eröffneten einen Kosmos an Zeichen und Bedeutungen. Höhepunkt und Abschluss war eine digitale Vernissage, die die Arbeiten virtuell in der Veste zeigte.
„Der Gestaltungsprozess hat mir viel Freude bereitet, meine künstlerischen Ressourcen und mich gestärkt“, berichtet die Teilnehmerin Gerda Hagenheimer aus Vachendorf in Oberbayern. Irene Reinhardt aus Coburg ergänzt: „Ich bin sehr beeindruckt von dem Konzept eines Online-Workshops im Zusammenspiel mit verschiedenen Kompetenzen. Mich hat es sehr voran gebracht!“.
Der Online-Workshop war Teil des landesweiten Pilotprojekts „Gesund mit Kunst“, das von der AOK Bayern gefördert wird. Für die Teilnehmerinnen war dieses Angebot kostenfrei.
„Dieses Modellprojekt ist eine richtungsweisende, mutige und innovative Weiterentwicklung von Methoden zur Gesundheitsförderung. Dabei auch kunstpädagogische Ansätze einzubeziehen, ist bei einer gesetzlichen Krankenkasse einzigartig. Das Projekt eröffnet damit neue Wege, um die Gesundheit der Menschen zu fördern, deren Widerstandsfähigkeit gegen Stress zu stärken und die individuelle Gesundheitskompetenz zu erhöhen“, so der Coburger AOK-Direktor Christian Grebner.
„Gesund mit Kunst“ wird von STADTKULTUR Netzwerk bayerischer Städte e.V. koordiniert und von der Medical School Hamburg evaluiert.
(Cornelia Stegner, M.A.)