Die Bilder hängen, die Texttäfelchen sind angebracht und die Beleuchtung ist ausgerichtet – im Raum „Rückert 3“ wartet die erste Ausstellung des Jahres 2021 auf ihre Eröffnung. Sie ist gleichzeitig die erste Ausstellung mit Bildern der Horst-Ludwig-Weingarth-Stiftung überhaupt und der Auftakt einer geplanten Serie von Bilderschauen regionaler Künstler an verschiedenen Orten in Coburg.
Für die Premiere hat das Team um Stifter und Kunstsammler Horst Weingarth die farbintensiven Werke des bereits verstorbenen Coburger Heilpraktikers und Malers Helmut Brühl ausgewählt. Der Titel „Schicksalsschlag und Kunst“ nimmt Bezug auf dessen Lebenslauf, der sich in seinen Bildern niederschlägt: Zu Beginn seines Schaffens malte er Landschaftsmotive in Feld, Wald und Flur sehr naturalistisch und nach der Art der alten Meister mit der rechten Hand. Nach einem Schlaganfall blieb die rechte Körperseite jedoch gelähmt. Helmut Brühl malte weiter – und zwar mit links. Er schuf leuchtende Gemälde in einem ganz eigenen Stil. Sie sind ein herausragendes Beispiel dafür, wie ein Mensch positiv mit Krankheit und körperlicher Beeinträchtigung umgehen kann.
„Mit dieser Ausstellung möchten wir gerade in der jetzigen Zeit Mut machen und Zuversicht verbreiten“, betont Marina Herbst-Böhm, die sich um die Öffentlichkeitsarbeit der Stiftung kümmert. Zuversichtlich zeigt sich auch Horst Weingarth bei seiner Begehung vergangene Woche: „Die Ausstellung ist bereit für die Öffnung, die hoffentlich bald kommt. Dann müssen nur noch die Besucherinnen und Besucher in diese herrlichen Räume im Erdgeschoss des Puppenmuseums strömen.“ Er lobte die Arbeit des Ausstellungsgestalters Daniel Tauer und der Mitstreiterin Kathrin Lohwasser, die die Bilder aus dem großen Fundus der Stiftung mit ausgewählt und arrangiert haben. Bis Gäste die Ausstellung besuchen können, gibt es in einem Schaufenster am Ketschentor sowie auf der Website https://www.coburg.de/Subportale/Staedtische-Sammlungen-Coburg.aspx einen kleinen Vorgeschmack.
Ab Anfang März können weitere Bilder aus der Sammlung Horst Ludwig Weingarths bewundert werden: Im Impfzentrum Witzmannsberg werden farbenfrohe Gemälde von Walter Böhm, Dieter Fischer und Georg Partheymüller die Wände verschönern und für positive Stimmung sorgen.