Rotary-Club Sonneberg feiert 20-jähriges Bestehen – Gespräch mit Präsident Dietrich Hofmann

Der Rotary Club Sonneberg wurde am 21. März 1992 vom RC Weißenburg als Patenverein gegründet. Kürzlich konnte auf dem Schlossberg in Sonneberg in festlichem Rahmen das 20-jährige Bestehen gefeiert werden. Bei dem Empfang verabschiedete sich der bisherige Präsident Norbert Zitzmann und übergab den „Staffelstab“ an seinen Nachfolger Dietrich Hofmann.

amadeus sprach mit Rotary-Präsident Dietrich Hofmann.

Was hat Sie dazu bewegt, sich der Vereinigung der Rotarier anzuschließen und seit wann sind Sie dabei?D.H.: Ich bin seit 2006 Mitglied des Rotary Clubs Sonneberg. Für mich sind ausschlaggebend das bürgerschaftliche Engagement und die internationalen Verbindungen.

Als Besitzer eines großen Möbelhauses sind Sie sicherlich beruflich stark ausgelastet. Findet man da noch Zeit, sich sozial und humanitär zu engagieren?D.H.: Meine Zeit ist in der Tat knapp bemessen und die meiste Zeit stecke ich natürlich in die Firma. Aber ich lebe nach dem Motto: meine Freizeit für meine Familie und für Rotary. Denn für wichtige Dinge muss man einfach Zeit haben.

Die Rotarier sehen es als ihr Ziel an „Dienstbereit im täglichen Leben“ zu sein. Was darf man darunter verstehen? D.H.: Das geht aus unseren Richtlinien hervor. Das Ziel von Rotary ist Dienstbereitschaft im täglichen Leben. Rotary
versucht, diesem Ziel durch die Förderung verantwortungsbewusster privater, geschäftlicher und öffentlicher Betätigung aller Rotarier näher zu kommen. Ausdruck dieser Gemeindienstverpflichtung ist der rotarische Grundsatz „Service above Self“.

In Deutschland gibt es über 1000Rotary-Clubs mit über 50.000 Rotariern aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten. Seit wann gibt es die Rotarier in Sonneberg und wie viel Mitglieder hat die Vereinigung? D.H.: Den Rotary Club Sonneberg gibt es seit 1993. Derzeit haben wir 34 Mitglieder.

Die Rotary-Clubs waren zu DDR-Zeiten verboten. Auch haben die Rotarier eine eher unrühmliche Vergangenheit, was ihre Tätigkeit im Dritten Reich betrifft. Wie sind die Rotary-Clubs in Deutschland heute aufgestellt – denn politisch wollen sie ja nicht sein. D.H.: Wir Rotarier sind politisch neutral. Unsere Statuten entsprechen dem demokratischen Rechtsstaat. Nach meinem Wissen waren die Rotarier auch im Dritten Reich verboten. Rotarier mischen sich in gesellschaftliche Prozesse und Entwicklungen aus verschiedenen Anschauungen und politischen Ansichten ein. Eine radikale Position nimmt kein Rotarier ein.

Dietrich Hofmann zeigt auf, wie sich der Rotary-Club Sonneberg engagiert. „Wir unterstützen das Kinderhaus ‚Kunst und Spiel‘ in Sonneberg. Dies ist ein Projekt des Vereins  „Lebenswasser pur“ unter der Schirmherrschaft der Kirchgemeinde Sonneberg. Der Rotary-Club hat die vollständige Sanierung der Küche (Fußboden, Elektroinstallation) in dem offenen Haus einschließlich Mobiliar in Zusammenarbeit mit der Wohnungsbau-GmbH als soziales Projekt unterstützt und gefördert. „Die Förderung beinhaltet die finanzielle und materielle Hilfe sowie Arbeitsleistungen durch den Rotary-Club. Rotary wird sich auch bei der Mitgestaltung des Programms einbringen“, so Hofmann.

Die Idee der Rotary-Clubs gibt es seit über einem Jahrhundert: Führungskräfte aus allen Berufen leisten ehrenamtliche Hilfe und sammeln Spenden. Die Idee kommt aus den USA und wird international praktiziert. Justus Frantz, der Dirigent und Musikmanager hat gesagt: Ich bin Rotarier, weil die Philosophie Rotarys auch Schillers Forderung „Alle Menschen werden Brüder“ ist. Der Rotary-Club kennt keine Vorurteile gegenüber anderen Nationen weltweit, hilft solidarisch, baut Brücken des Kennenlernens und Verstehens. Rotary fördert damit das Wichtigste: den Frieden.       che