Jährlich findet am 20. Juni der Internationale Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung statt. Bis zum 5. Juli gastiert deshalb die Wanderausstellung „Angekommen“ im Sonneberger Landratsamt. Sie vermittelt anschaulich die Integration der deutschen Heimatvertriebenen in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg.

Die Ausstellung zeigt den Weg von der Ankunft über die ersten Jahre bis hin zur Gegenwart. Die Veränderungen der gesamten deutschen Gesellschaft durch Flüchtlinge und Vertriebene in sozialen, konfessionellen und politischen Belangen werden ebenso präsentiert wie die Rahmenbedingungen, die dafür erkämpft wurden, seien es Rechtsstatus, Städtebau, Gedenkkultur oder die Pflege der eigenen kulturellen Wurzeln.

„Von den vielen Millionen Flüchtlingen der damaligen Zeit haben rund 8.000 im Landkreis Sonneberg ein neues Zuhause gefunden. Beim Wiederaufbau Deutschlands und beim Neuaufbau ihrer eigenen Existenz in den neuen Heimatorten haben die deutschen Heimatvertriebenen enormen Entbehrungen und Leistungen erbracht, die in unserer heutigen Wohlstandsgesellschaft kaum vorstellbar sind. Auch gibt es immer weniger Zeitzeugen, die hiervon aus erster Hand berichten können. Umso wichtiger ist es, dass wir im Heute wie im Morgen an das erlittene Schicksal unserer Flüchtlinge als Folge des von Nazi-Deutschlands begonnenen Zweiten Weltkriegs erinnern. Denn nur wer erinnert, verhindert das Vergessen. Und nur wer nicht vergisst kann verhindern, dass sich Geschichte wiederholt“, erklärte der erste Beigeordnete Jürgen Köpper in seinem Eröffnungsgrußwort, das er in Vertretung des Landrates hielt.

Ehrengast und Festredner der Ausstellungseröffnung war der Landesvorsitzende des BdV Thüringen, Egon Primas, der auch Mitglied des Thüringer Landtages ist. Er betonte in seiner Festrede, dass die deutschen Heimatvertriebenen trotz ihres Schicksale bis heute keine Rachegelüste hegten. Vielmehr setzen sie sich seit Jahrzehnten für Frieden und Versöhnung in Europa ein.

Die Ausstellung „Angekommen“ ist im Landratsamt (Foyer fünftes und viertes Obergeschoss) bis zum 5. Juli 2019 während der behördlichen Öffnungszeiten für alle Interessierten zugänglich.

Der Kreisverband des BdV freut sich über alle Gäste, die dieses Angebot annehmen. Insbesondere gilt dies für die jüngere Generation. So können sich gerne Schulen an die BdV-Geschäftsstelle wenden, falls Führungen durch die Ausstellung von Zeitzeugen gewünscht werden. Der Kreisverband ist immer donnerstags am Vormittag im Landratsamt Sonneberg persönlich (Zimmer 534) oder telefonisch (03675/871-394) erreichbar.

Mehr unter www.ausstellung-angekommen.de.