Sonneberg – Dieser Unterrichtstag war ganz sicher nach dem Geschmack der Schüler:
statt stillsitzen und Mathe pauken, gab es für die Jungen und Mädchen der dritten Klasse
der Geschwister-Scholl Schule einen kleinen Ausflug mit Besuch der unweit ihrer Schule
liegenden REGIOMED Rettungswache. Dort gab es spannende Einblicken in die Funktionsweise des Rettungsdienstes und wichtige Übungen zur Ersten Hilfe.


Im Rahmen des Heimatsachkundeunterrichts wurden beide Klassen, zusammen ca. 40
Schülerinnen und Schüler, zu kleinen Lebensrettern ausgebildet.


Schnell fanden sich rund um die Organisatorin und Notfallsanitäterin Stefanie Edelmann
drei weitere Kollegen des Rettungsdienstes Sonneberg, welche ihre Freizeit unter das Motto „Kids save live“ stellten. Schon bei der Begrüßung in der Fahrzeughalle wurde angesichts der leuchtenden Kinderaugen klar, dass diese Art des praxisnahen und abwechslungsreichen Unterrichts nicht zu ersetzen ist.


Vier Stationen hatten die Retter vorbereitet: Bei Praxisanleiterin Ann-Kathrin Voll durften die
Schüler ihre Klassenlehrerin Frau Heinze mit einer sogenannten Vakuummatratze lagern
und erfuhren wann Verletzte so durch den Rettungsdienst versorgt werden. Rettungssanitäter Julian Faust zeigte alle vorhandenen Fahrzeuge und erläuterte deren Funktionen. Dass
der Rettungswagen und das Notarzteinsatzfahrzeug nicht den ganzen Vormittag zur Verfügung standen, sondern aufgrund von Einsätzen auch ausfuhren, war angesichts der „Action“, die das mit sich brachte, weniger schlimm. So erlebten die Grundschüler „live“ mit,
wie rasch die Rettungskräfte nach Alarmierung durch den Funkmeldempfänger mit Blaulicht
und Sondersignal davonfahren.


Notfallsanitäterin Stefanie Edelmann besprach mit den Drittklässlern, wie ein Notruf korrekt
abgesetzt wird und welche Informationen dabei für die Leitstelle wichtig sind. Auch übte sie
mit ihnen, wie man eine verletzte Person in die stabile Seitenlage bringt und erörterte mit
den Schülern die Grundlagen der Wiederbelebung. Sie empfahl dabei als Hilfestellung
Songs mit dem passenden Takt, darunter das allseits bekannte „Stayin‘ alive“ von den Bee
Gees.


Das neu erlangte Wissen konnten die Schüler an der Station von Rettungssanitäter Lukas
Hackl direkt in die Praxis umsetzen und an Übungspuppen Herzdruckmassage durchführen
werden. In einem kurzen Wissenstest stellten die Jungen und Mädchen eindrucksvoll unter
Beweis, dass sie nun wissen, wie sie bei Notfällen Leben retten können.


Nach zwei Stunden, unzähligen Fragen, lebensnahen Schilderungen von Erfahrungsberichten waren mögliche Ängste vor Notfallsituationen wie weggeblasen. Schüler, Lehrer und
Lebensretter waren sich einig, dass der gemeinsam verbrachte Vormittag nicht nur spannend und abwechslungsreich, sondern vor allem auch lehrreich und zielführend war.


Die Ausbildung der Schülerreanimation ist eine der einfachsten und anhaltendsten Methoden, um die Reanimationsquote durch Laien zu steigern, bestätigt auch der Deutsche Rat
für Wiederbelebung.