Das Jahr 2012 brachte für die MEDINOS Klinik Neuhaus erhebliche Veränderungen mit sich, und auch das noch junge Jahr 2013 wird neue Entwicklungen bereithalten. Der im Dezember neu ernannte Klinik-Geschäftsführer Andreas Flemming nutzte am Mittwoch (16.01.) eine Mitarbeiterversammlung am Standort Neuhaus, um über die anstehenden Veränderungen zu informieren. Und er weiß, wovon er spricht, denn er kennt die MEDINOS Kliniken wie kaum ein anderer, ist er doch mittlerweile seit 22 Jahren hier in leitenden Positionen beschäftigt und hat die äußerst positive Entwicklung der letzten Jahre maßgeblich mit gestaltet.
2012 – Ein außergewöhnlich erfolgreiches Jahr mit großen Herausforderungen
Nach dem erheblichen Leistungswachstum der vergangenen Jahre im teilweise zweistelligen Bereich – vorwiegende in den neuen Fachdisziplinen – hielt dieser Trend 2011 nicht an. Im Gegenteil, die Kosten liefen weiter, eine große Anzahl an ärztlichen Stellen musste über Honorarärzte gesichert werden. Diese Situation belastete die Kliniken nicht nur in der Organisation, sie brachte neben der überdimensionalen Belastung durch die Honorare auch zusätzliche Verwaltungskosten. Gleichzeitig musste die Klinik-GmbH für Einmaleffekte aufkommen. Ein Beispiel hierfür ist die Abschreibung der Kosten für die Planung einer Zentralverwaltung in Sonneberg. Letztendlich schloss das Geschäftsjahr 2011 mit einem negativen Ergebnis ab.
Das Jahr 2012 stellte die Kliniken dann vor neue Herausforderungen: Durch Unterdeckung in den Personalkosten waren Umstrukturierungen ganzer Bereiche notwendig. Die Installation einer Zentralverwaltung in Coburg sowie weitere Strukturveränderungen innerhalb des REGIOMED-Verbundes erforderten ein Umdenken in der Klinikorganisation. Beispiele hierfür sind die Bildung standortübergreifender medizinischer Zentren, in denen meist mehrere Kliniken innerhalb REGIOMEDs zusammenarbeiten, oder auch die Zentralisierung der Bereiche Personal, Finanzen, Technik, Einkauf, EDV und Marketing. Turbulenzen brachte vor allem auch die Bestellung und nach kurzer Zeit die Abberufung des neuen Geschäftsführers. Gleich in mehreren Bereichen deuteten sich Personalveränderungen an. Dies betraf nicht nur die „normale“ Fluktuation, sondern auch die Positionen dreier Chefärzte und eines Oberarztes. Einzelne Stellen konnten nicht kurzfristig oder nicht vollständig (Betriebsarzt) besetzt werden. Der Aufwand für die Personalsuche ist deutlich gestiegen. Trotz der zeitweise „stürmischen See“ durchliefen die Kliniken im vergangenen Jahr gleich mehrere Zertifizierungen (alle sehr erfolgreich), was in jedem einzelnen Fall mit einem hohen Aufwand und großem Engagement der beteiligten Mitarbeiter verbunden ist.
Klinik Neuhaus nach wie vor stabiler Standort
Auf dieser Basis können die Kliniken – gerade auch in Neuhaus – mit soliden Zahlen aufwarten. Am Neuhäuser Standort wurden im Jahr 2012 insgesamt 4.626 stationäre „Fälle“ erreicht (was einem Plus von 120 Patienten gegenüber 2002 entspricht – dies bei rückläufigen Einwohnerzahlen). Trotz gesunkener Verweildauer ist die Zahl der Behandlungstage nahezu gleich geblieben. Die chirurgische Abteilung hat in 2012 elf Prozent zugelegt, die Innere Medizin war stabil.
Durch die Aufnahme der Frührehabilitation in das Leistungsspektrum der Klinik Neuhaus konnten insgesamt andere medizinische Fachbereiche, die nicht mehr wirtschaftlich zu führen waren, kompensiert werden. Die Neuhäuser Klinik ist das einzige Krankenhaus in Thüringen, welches diese Frührehabilitationsleistungen mit den Krankenkassen vereinbaren konnte.
Das betriebswirtschaftliche Ergebnis der Klinik hat sich gegenüber 2011 stark verbessert. Die Personalkosten konnten beispielsweise durch den Verzicht auf Honorarärzte und die Besetzung mit angestellten Ärzten deutlich gesenkt werden; der Verwaltungsaufwand und die Kosten für den medizinischen Bedarf wurden ebenfalls reduziert. Somit konnte die Klinik Neuhaus wieder in die Gewinnzone geführt werden. Zusätzliche Erleichterung brachte dem Gesamtunternehmen der Abbau von Schulden um mehr als zwei Millionen Euro.
2013 mit gutem Start
Gleich zu Beginn des neuen Jahres gibt es ein Aufatmen für die Innere Medizin in Neuhaus: Für die in Kürze vakante Chefarztstelle wurde bereits eine Nachfolge gefunden. Und auch für die bald freie Chefarztposition in der Radiologie zeichnet sich eine Lösung ab: Noch in dieser Woche finden Gespräche mit gleich drei geeigneten Bewerbern statt. Die freien Stellen in der Anästhesie und der Gefäßchirurgie werden ebenfalls wieder besetzt, ein Gefäßchirurg hat bereits zugesagt. Sowohl für die Chirurgie als auch die Innere Medizin am Standort Neuhaus werden zukunftsfähige Modelle erarbeitet und teilweise schon umgesetzt. Durch den Ausbau eines gynäkologischen Sitzes im MVZ Sonneberg erfährt die Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe eine Stärkung; im März steht die erneute Zertifizierung des gemeinsamen REGIOMED-Brustzentrums Coburg-Sonneberg an. Die Beteiligung der Neuhäuser Chirurgie am Unfallverletztenverfahren der Berufsgenossenschaften (BG) ist durch Abschluss eines Kooperationsvertrages mit der Universität Jena voraussichtlich auch über das Jahr 2013 gesichert. Die BG hat bereits ihre Zustimmung erteilt.
Als vorläufiges „i-Tüpfelchen“ liegt ein Vertragsentwurf der Universität Jena vor, durch den die MEDINOS Kliniken akademisches Lehrkrankenhaus werden können. In einer Chefarztsitzung Anfang Februar werden die verantwortlichen Ärzte gemeinsam mit der Geschäftsführung besprechen, wie sich dies gestalten lässt. Aus Sicht der Universität Jena sind die Voraussetzungen jedenfalls gegeben, die Zeichen stehen auf „grün“.
Das Jahr 2013 ist erst 16 Tage alt und dennoch gibt es schon einen langen Katalog an Aufgaben, die es anzugehen gilt. Und es werden mit Sicherheit noch viele hinzukommen. Trotz aller bisherigen und zukünftigen Veränderungen bleibt eines gewiss: Es wird alles dafür getan, Patienten dauerhaft auf hohem Niveau zu versorgen und dabei die Klinik wirtschaftlich zu führen. Allen Unkenrufen zum Trotz haben die vergangenen Jahre genau dies gezeigt.
Quelle: MEDINOS Kliniken des Landkreises Sonneberg GmbH