Liebe Leser,
selten war die Welt für Untergangspropheten so schaurig-schön wie heute. Sicher ist für sie, dass er kommt. Irgendwann – der große Crash. Gebetsmühlenartig wird das baldige Ende von fast allen prophezeit. Und der Weltuntergang wurde ja nach Zarathustra schon mehrfach anberaumt. Aber sicher ist für mich, dass er ebenso wenig kommt, wie der „Stiefmuttertag“. – Nun ist das Jahr 2016 schon fast wieder zu Ende und jeder freut sich erst einmal auf Weihnachten und die wohlverdienten Ferien. Bestimmt haben Sie die Vorweihnachtszeit, neben den zahlreichen „Einkaufsorgien“, auch dazu genutzt, um im Kreise der Familie besinnliche Stunden zu verbringen – und werden das in den nächsten Tagen noch ausgiebig tun. Lassen Sie uns gemeinsam abschalten. Die Skandälchen und Skandale, die kleine und die große Politik, die Dummheit und die Intoleranz, den Streit und die kleinen Zwistereien, den Stress und die Hektik . . . lassen Sie uns alles aussperren und nicht in unserm Haus, nicht in unseren Herzen aufnehmen. – Auch in diesem Jahr hat man viel erlebt. Freud und Leid begegnen uns immer wieder. Freude über neue Erdenbürger, Freude über Kleinigkeiten, wie das Blümchen, das man geschenkt bekommt, Schmerz und Leid über Trennungen oder Verluste von geliebten Menschen. Doch all das gehört zu unserem Leben dazu – ist Bestandteil und trägt zu unserer Entwicklung bei. Freude und Schmerz liegen eng beieinander – auch Freude kann weh tun und Schmerz erlösend sein. Über all das kann man gerade in der geruhsamen Weihnachtszeit nachdenken und vieles, was man im Laufe eines Jahres vielleicht oberflächlich weggesteckt hat, in den Sinn rufen, es aufarbeiten und so den Kopf wieder freibekommen. Denn, wie sagte schon Karl Valentin: „Wenn die stade Zeit vorbei ist, wird‘s ruhiger!“ Und diese Ruhe, dieses Befreitsein, das erhoffe ich für Sie in den kommenden Tagen.
In diesem Sinne wünschen wir, das gesamte amadeus-Team, Ihnen liebe Leserinnen und Leser ein paar ruhige und gesegnete Weihnachtsfeiertage, kommen Sie gesund und munter ins Neue Jahr 2017, übrigens das 20-jährige Bestehen unseres/Ihres amadeus Magazins, und: bleiben Sie uns gewogen.
Herzlichst Ihr
Herbert Schellberg