Die Neufanger Burschen pfefferten Ende letzten Jahres ihre Mitbürger. Der „Pfefferlohn“ und die Erlöse des „Pfeffertanzes“ kommen tradi-tionell wohltätigen Zwecken zugute. Dieses Mal kamen stolze 3.000 Euro zusammen.

Der uralte Brauch des „Pfefferns“ hat in Neufang noch immer Bestand. Übernommen wird das Pfeffern alljährlich von den Neufanger Bur-schen der Dorfjugend. Am 28. Dezember, dem Gedenktag der un-schuldigen Kinder, ziehen die jungen Männer zwischen 18 und 21 Jahren in ihrem Heimatort von Haus zu Haus. Nach getaner Arbeit bitten der Schlotfeger, der Scherenschleifer, der Schifferklavier-Spieler, der Sack- und Schnapsträger sowie die Jäger und Tänzer artig um ihren Pfefferlohn, den der Kürassier verwaltet. Der Lohn wird traditionell für die Finanzierung des Pfeffertanzes verwendet. Der Rest sowie die Einnahmen des Tanzes kommen wohltätigen Zwecken in Neufang zugute.

Bei der offiziellen Spendenübergabe vermeldete „Ober-Pfeffera“ Lorenz Kotschenreuther ein Spitzenergebnis von sage und schreibe 3.000 Euro, die man nun für wohltätige Zwecke innerhalb Neufangs weitergeben wolle. Die größte Spende mit 2.000 Euro ging an die Kirchenverwaltung. Mit jeweils 400 Euro wurden der Sportverein und die Freiwillige Feuerwehr Neufang sowie mit weiteren 200 Euro die KLJB Neufang bedacht. Die Spendenempfänger zeigten sich voll des Lobes über die jungen Erwachsenen. Diese hielten nicht nur den schönen Brauch aufrecht, sondern zeigten zugleich auch großes Engagement für ihren Heimatort. Die „Finanzspritzen“ kämen wie gerufen. Dies gilt insbesondere für die Spende an die Kirchenver-waltung. Wie Kirchenpfleger Thomas Reißig sowie Pater Wladyslaw Poddebniak ausführten, müsse die Pfarrkirche St. Laurentius Neufang komplett generalsaniert werden. Die letzte größere Sanierung war bereits vor rund 30 Jahren erfolgt. Das Großprojekt stelle eine großen finanziellen Kraftakt dar, sodass man auf weitere Spenden dringend angewiesen sei.

Die „Pfeffera“ freuten sich sehr, die Vereine beziehungsweise die Kirchenverwaltung, die mit großem Einsatz so viel Gutes für den Ort leisteten, unterstützen zu können. Gleichzeitig kündigten sie an, auch in Zukunft die Tradition des – leider nur noch in sehr wenigen Dörfern aufrecht erhaltenen – „Pfefferns“ fortführen und pflegen zu wollen. „Es ist eine Ehre, Pfeffera zu sein“, waren sie sich einig.